Donnerstag, 16. November 2023

Reisen mit Koffern

Episoden aus dem Ar­beits­all­tag einer Dol­met­scherin kön­nen Sie auf die­sen Sei­ten lesen. Meine Mut­ter­sprache ist Deutsch, ich ar­bei­te über­wie­gend mit Fran­zö­sisch und Eng­lisch, die Bü­ro­kol­le­gin über­setzt in die engli­sche Spra­che. Un­se­re Arbeit ist mit vie­len Rei­sen ver­bun­den. Bei al­lem Stress, den die no­to­risch ver­spä­te­ten Zü­ge ma­chen, hilft nur eins: La­chen.

Züge vor urbaner Silhouette, an der Fensterscheibe Regentropfen
Solange die Heizung läuft ...
Irgend­wo auf ei­ner der wei­ten Stre­cken, die ich re­gel­mä­ßig für die Ar­beit oder die Fa­mi­lie fah­re, tau­che ich aus tie­fen Ge­dan­ken auf, als ich fol­gen­de Durch­sa­ge hö­re: "Soll­te sich hier im Zug ein Fahr­gast be­fin­den, der ei­nen Ham­mer da­bei hat, so könn­ten wir Sie in Wa­gen Nr. 8 brau­chen."

Da darf ich an an­de­re Mo­men­te den­ken. Ein­mal hieß es: "Falls sich zu­fäl­lig im Zug ein Dol­met­scher be­fin­den, Sie wer­den in Wa­gen Nr. 3 ge­braucht." Die Spra­che hat­ten sie dum­mer­wei­se ver­ges­sen an­zu­sa­gen. Is klar, Dol­met­scher:in­nen kön­nen ja al­les, na­tür­lich, oh­ne Fra­ge. Ich bin hin und durf­te hel­fen, es ging um glo­bish Eng­lish, das war kein Pro­blem und die Sache we­ni­ger Mi­nu­ten.

Oder die­se Va­ri­an­te: "Soll­te im Zug eine Bahn­er­kol­le­gin oder ein -kol­le­ge in der Frei­zeit mit­fah­ren, ge­ben Sie sich bit­te dem Zug­be­glei­ter ge­gen­über zu er­ken­nen."

Das mit dem Kol­le­gen oder der Kol­le­gin hat­te auch ge­klappt. Da war de­nen je­mand aus den Latschen ge­kippt und sie dür­fen un­ter­halb ei­ner ge­wis­sen An­zahl von Mit­ar­bei­tern nicht wei­ter­fah­ren. Auf den Mann oder die Frau mit dem Ham­mer muss­ten wir et­was län­ger war­ten. Nicht je­der reist mit ei­nem Werk­zeug­ko­ffer.

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Foto:
C.E.

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