Donnerstag, 23. November 2023

Neusprech

Sie lesen hier einen Blog aus der Ar­beits­welt, ge­nau­er: aus dem All­tag ei­ner Dol­met­sche­rin. Meine Mut­ter­spra­che ist Deutsch, ich ar­bei­te über­wie­gend mit Fran­zö­sisch und Eng­lisch, die Bü­ro­kol­le­gin über­setzt in die eng­li­sche Spra­che. Neben der Ar­beit be­ob­ach­te ich meine Spra­chen.

"Wörter umschwirr'n mich wie Mücken das Licht"
An eine Sa­che wer­de ich mich nicht ge­wöh­nen, was "das Neusprech" der heu­ti­gen Zeit an­geht: Die vie­len Fehler und Be­grif­fe, die di­rekt auf die eng­li­sche Spra­che zu­rück­ge­hen. Als ich stu­diert habe, war das ver­pönt, auch und ge­ra­de in den Re­dak­tio­nen der Me­di­en­häu­ser, denn die­se wir­ken ja 'stil­bil­dend' für die Spra­che, die im All­tag als nor­mal emp­fun­den wird.
"Wir ha­ben ein The­ma mit jun­gen Män­nern, die sich ab­ge­hängt füh­len", hö­re ich im Deutsch­land­funk. Das The­ma geht hier auf the is­sue zu­rück, was so­wohl The­ma als auch Pro­blem be­deu­tet.

"Du hast da ei­nen wich­ti­gen Punkt" funk­t der Spie­gel-Po­d­cast, ger­ne auch ver­wen­det als "ei­nen Punkt ma­chen". Auch hier: di­rekt aus dem Eng­li­schen über­tra­gen. "Das hast Du rich­tig be­ob­ach­tet", wäre da ei­ne Mög­lich­keit.

"Der Sport be­ginnt mit ei­nem tol­len Er­folg |von| der deut­schen Mann­schaft", hö­re ich im ZDF. Mein Kopf hat of­fen­bar ei­nen ein­ge­bau­ten Rot­stift. Ist Berufsverbildung, défor­ma­tion pro­fes­sion­nel­le.

______________________________
Illustration und Silbentrennung
: OpenAI (korr.)

Keine Kommentare: