Samstag, 25. November 2023

Samstagsarbeit

Hel­lo, bon­jour, gu­ten Tag! Ich bin Dol­met­sche­rin für die fran­zö­si­sche Spra­che mit Deutsch als Mut­ter­spra­che und blogge hier seit 2007. Ich über­set­ze auch aus dem En­g­li­schen, die Bü­ro­kol­le­gin über­setzt in die eng­li­sche Spra­che. Heute drei Bil­der von mei­nem Ar­beits­tag als Kon­fe­renz­dol­met­sche­rin, Samstags­ar­beit, die in­ter­es­sant und wich­tig ist: For­schungs­tag eines Ver­eins.

Am Sams­tag ar­bei­tet der Groß­teil der Be­völ­ke­rung nicht, also sa­gen sich die Ber­li­ner Ver­kehrs­be­trie­be wohl: Heu­te bau­en wir und heu­te müs­sen lei­der mehr Bus­se aus­fal­len als sonst, tut uns leid, wir sind auch von der Grip­pe- und Co­ro­na­wel­le be­trof­fen. Die be­rich­ten­de Dol­met­sche­rin er­wägt erst kurz, das Rad zu neh­men, doch sind die ei­si­gen Tem­pe­ra­tu­ren nicht ein­la­dend. Also mit einer hal­ben Stun­de Puf­fer durch Ber­lin fah­ren und die dop­pel­te Zeit brau­chen bei je­der Stre­cke als das, was der Rou­ten­rech­ner der BVG an­gibt.

Die Kol­le­gin nimmt die S-Bahn an, und wir kom­men gleich­zei­tig an, nicht wie sonst drei­ßig Mi­nu­ten vor der Zeit, son­dern nur eine Vier­tel­stun­de frü­her. Da das Pu­bli­kum auch be­trof­fen ist, ver­spielt sich das Gan­ze.

Herz, in eine vereiste Autoheckscheibe gezeichnet, rennender Mann, Hülle mit Bleistiften
Essentielle Momente

Wei­ter­hin dol­met­schen wir auch Hy­brid­ver­an­stal­tun­gen. De­ren Zu­nah­me ist wohl ei­ne der dau­er­haf­ten Ver­än­de­run­gen, die die Pan­de­mie ge­bracht hat. Wir sit­zen im Ne­ben­raum des Events, das vie­le Pu­bli­kums­gäs­te an­zieht, et­li­che Re­fe­ren­t:in­nen haben wir vor Ort, an­de­re sind, wie ein Groß­teil der Hörer­schaft auch, zu­hau­se ge­blie­ben, ir­gend­wo auf der Welt.

In der Bild­mit­te, di­rekt un­ter dem Schild mit dem ren­nen­den Männ­lein, läuft Max, un­ser Ver­bin­dungs­mann zwi­schen Saal und un­s in der Au­ßen­welt, hin­ter den Re­fe­ren­t:in­nen her und über­bringt uns gleich ir­gen­dei­ne wich­ti­ge Nach­richt.

Au­ßer­dem hat der Tech­ni­ker al­le mög­li­chen Mo­men­te an­ti­zi­piert und Blei­stif­te für uns mit­ge­bracht; ein drit­ter Mit­ar­bei­ter reich­te uns Schmier­pa­pier an! Vie­len Dank da­für, denn wir no­tie­ren im­mer wie­der Fach­be­grif­fe, Zah­len, Ei­gen­na­men. Grin­sen durf­te ich über die­sen "me­cha­ni­schen Blei­stift", in der Packung dann kom­plett nor­ma­le Blei­stif­te. Ich habe me­cha­ni­cal pen­cil einst in den USA als 'Druck­blei­stift' ken­nen­ge­lernt. Die "Ge­­rä­te" hier hät­­ten auch 'ana­lo­­ge Blei­stif­te' hei­ßen kön­nen.

Für Ver­ei­ne, hin­ter de­ren Zwecken wir ste­hen, dol­met­schen wir re­gel­mä­ßig eh­ren­amt­lich oder wer­den als Trai­ner:in­nen tä­tig. Im­mer öf­ter wer­den zum Bei­spiel in der Ar­beit mit Ge­flüch­te­ten Lai­en­sprach­hel­fer:in­nen ge­sucht; wir Pro­fis füh­ren dann Men­schen, die ne­ben ih­rer Mut­ter­spra­che schon sehr gut Deutsch kön­nen, in die Schwie­rig­kei­ten der Auf­ga­ben ein, un­ter­stüt­zen das Be­grei­fen der Hal­tung, die un­se­rer ein­neh­men muss, er­läu­tern Me­tho­den, ge­ben Tricks an die Hand und be­glei­ten, be­treu­en Schul­ungs­ta­ge und ers­te Si­mul­tan­ver­su­che von (noch) nicht stu­dier­tem Nach­wuchs. Aus die­sen Ko­ope­ra­tio­nen sind über die Jah­re be­reits Kol­leg­:in­nen her­vor­ge­gan­gen, die dann die staat­li­chen Prü­fun­gen ab­ge­legt ha­ben, was uns stolz macht!

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Fotos: C.E.

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