Mittwoch, 25. September 2019

Pause!

Was Kon­fe­renz­dol­metscher und Übersetzer (und Dolmetsche­rin­nen und Über­set­ze­rin­nen) so umtreibt, davon können Sie hier einen kleinen Eindruck er­hal­ten. Im 13. Jahr blogge ich über meinen höchst sprachbetonten All­tag.

Dolmetscherkabine, Kuchenteller, Obst, Dolmetscherpult, Hand der Kollegin
Nur nicht verschmachten
Ein anstren­gen­der Arbeits­tag im Herzen Ber­lins. Es ging um Poli­tik und derlei. Der Tag fing damit an, dass ein Flug­zeug aus Paris Verspä­tung hatte. Wir fingen also mit der Kaffee­pause an. Dann kamen die Punkte 1 bis 3 von der Tages­ordnung dran.

Im Anschluss war vor den Punkten 4 bis 6 eine Kaffee­pause angesetzt. Die hatten wir ja nun schon. Die nächste Pause haben wir auch aus­ge­las­sen.

Es folgte die Mittags­pause plus Be­ra­tun­gen. Jetzt kommt die Überra­schung: Auch diese Pause dauerte kürzer als geplant. Später, die Kaffee- und Kuchen­pause: bei der Arbeit.

Wir Dol­met­sche­rin­nen verstehen das. Die Themen auf der Agenda sind wichtig. Schließ­lich häng­ten alle eine Über­stunde dran. Einige The­men kamen kurzfristig hinzu. Material bekamen wir nicht. Wie gut, dass wir uns in et­li­chen Themen gut auskannten und vorab einen W-Lan-Zugang erhalten haben.

Denn: Ta-daa! Vor der Über­stunde (im re­du­zier­ten Kreis, einige mussten zum Flug­ha­fen, andere blieben) gab es noch eine Kaffee­pause für alle. Nur nicht für die Dol­met­sche­rin­nen, die sich schnell noch ein wenig vor­be­rei­tet haben.

Aber nichts im Ver­gleich mit dem Stress, den Pflege­rin­nen und Pfleger heute ha­ben. (Hier der Link zu einer Reportage, den mir neulich eine Kollegin geschickt hat. "Pflege am Limit – Patienten in Gefahr", von von Daniela Agostini und Tanja von Ungern-Sternberg, SWR-Fernsehen, April 2019.)

Trotz­dem der Gedanke: Wieso müs­sen sich eigentlich überall die Ar­beits­be­din­gun­gen ver­schlech­tern? Was ist die Ge­setz­mä­ßig­keit dahinter?

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Foto: C.E.

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