Freitag, 6. Juni 2014

Heute mach ich blau ...

Hallo! Sie haben zu­fäl­lig oder ab­sicht­lich eine Seite meines digitalen Ar­beits­ta­ge­buchs aufgeschlagen. Ich bin Dolmetscherin und Übersetzerin für Politik, Wirt­schaft, Me­dien, Soziales und Kultur. Jeden Tag denke ich über mei­ne Spra­chen nach, auch frei­tags nach eins.

Ein Holztisch und -stuhl steht inmitten quietschgrünen Blattwerks
Lauschiges Plätzchen im Grünen
Heute mach' ich blau. Ach nein, ich mach' grün. Die Re­dens­ar­ten in di­ver­sen Fremd­spra­chen, die von Farben handeln, fin­de ich be­son­ders lie­bens­wert. Wer blaumacht, bleibt dem Arbeitsplatz fern. Wer blau ist, hat zuviel Al­ko­hol ge­nos­sen. Wenn bei­des zu­sam­men­trifft und die Ge­schich­te auf­fliegt, kann er oder sie sich am En­de grün und blau ärgern.

Oder aber sie ärgern sie sich schwarz. A propos schwarz wie die Nacht, wenn Fran­zo­sen einmal nachts partout nicht schlafen konnten, war diese une nuit blan­che, eine wei­ße Nacht, selbst wenn man sich im dunklen Schlaf­zim­mer wie ei­ne Tur­bi­ne im Bett gedreht hat. Wer aus den USA stammt und eine white lie vor­bringt, eine weiße Lüge, der hat eine Notlüge ver­wen­det, die niemandem wirklich wehtut. Wer eine rosarote Brille trägt, die oder der trällert in Frankreich la vie en rose. Das ist das Gegenteil von schwarz sehen, auf Französisch broyer du noir, nur Schwarzes vermahlen.

Dass ich heute blaumache is not a white lie, ich verlege nur später den Ar­beits­platz nach au­ßer­halb des Arbeitszimmers, je vais me mettre au vert, ich begebe mich ins Grüne.

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Foto: C.E.

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