Welcome, bienvenue, hier bloggt eine Dolmetscherin und
Übersetzerin über ihren Berufsalltag. Meine Sprachen sind Französisch
(als Ausgangs- und Zielsprache) und Englisch (Ausgangssprache).
Heute lese ich weiter für den nächsten Berliner Baustellenbesuch mit französischem Eigentümer. Die Franzosen sagen puits de lumière,
also ein Lichtbrunnen, die Deutschen nennen die innen mit Spiegeln
ausgekleidete längere Röhre, durch die Tageslicht in einen Raum
hineingeleitet wird, einen Lichtkamin oder eine Lichtröhre.
Der
Bauleiter wird es sicher wieder Hohllichtleiter nennen, von Leiter zu
Leiter, das klingt für mich wie Postwertzeichen (statt Briefmarke).
Diese Oberlichter sind besonders effizient, wenn sie unten auch noch
über eine Streuscheibe verfügen.
Zwischendurch ploppt
noch die Mail einer indischen Agentur rein, die händeringend eine
Übersetzerin Englisch-Deutsch sucht. Dummerweise tut sie dies für 0,30
Euro je Zeile, das sind ungefähr 1,60 Euro weniger, als die letzte
technische Übersetzung, die über meinen Schreibtisch flatterte, wert
war. Pikanterweise handelt es sich beim Dokument um ein
Sicherheitshandbuch eines Kraftwerks. Werden so Unfälle programmiert?
Weitere Themen auf dem Schreibtisch:
— Europawahlen
—
Restitution von Kulturgegenständen, die von Deutschen im besetzten
Frankreich gestohlen wurden, was eine gründliche Provenienzforschung
voraussetzt
— Kultur und Kino als Wirtschaftsfaktor
— Ökologisches, "grünes" Design vs. greenwashing
— Aktuelles Geschehen in Nordafrika
— zwei Arte-Produktionen, die wohl erst im 3. oder 4. Quartal konkret werden
Diese
Themen beschäftigen mich im Hinblick auf Konferenzen, Dreharbeiten, Übersetzungen und interne Beratungen der
Politik.
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Foto: C.E. (Archiv)
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