Montag, 7. April 2014

Vorstellung

Will­­kom­­men auf den Sei­­ten mei­­nes Dol­­met­­scher­­web­­logs. Hier schrei­be ich re­gel­­mä­ßig über meinen sprachbetonten Alltag.  

Dolmetschpult auf Sendung
 Vor einigen Jahren habe ich bei einem Konzert einen Mann kennengelernt. Wir sprachen beim Umtrunk nach der Auf­füh­rung über Musik, über Ber­lin, irgendwann kam die Vor­stel­lungs­runde. Da viele Menschen die Be­rufs­be­zeich­nun­gen Dolmetscher und Übersetzer nicht aus­ein­an­der­hal­ten können, sagte ich in etwa das Folgende:
In meinem Beruf synchronisiere ich Menschen, und zwar live. Ich helfe ihnen bei der Ver­stän­digung, oft auf Konferenzen oder in Hin­ter­zim­mern der Politik, beim Publikumsgespräch oder für Medien. Dabei muss ich mit Sprachen jonglieren, wenn ich zugleich Sprechern zuhöre, selbst rede und mit halbem Ohr mir auch noch selbst folgen muss. Denn wir Dolmetscher übertragen nicht unbedingt wörtlich, sondern den Sinn des Gesagten, den "Text" zwischen den Zeilen inklusive.
Mein Gegenüber grinste breit und schwieg. Dann grinste er noch mehr. Ich fühlte mich verunsichert, was ihn sichtlich zu amüsieren schien. Darauf er: "Ich bin auch Dolmetscher!"

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Foto: C.E. (Archiv)

1 Kommentar:

caro_berlin hat gesagt…

P.S.: Ich bin heute mit ihm befreundet, denn er wohnt in meiner Parallelstraße. Für Berliner Verhältnisse ist er ein Nachbar. Ich winke kurz rüber, lieber A. :-)