Die letzte Woche habe ich zwar in Berlin verbracht, war aber nicht zuhause: Ich durfte ein Seminar am Stadtrand betreuen, und da die Hauptstadtregion sehr groß ist, wäre ich täglich drei Stunden mit den öffentlichen Transportmitteln unterwegs gewesen, hätte ich nicht vor Ort übernachten können.
Das Seminar war die Fortsetzung des Programms von Mitte Dezember 2012 in Nizza und versammelte junge Designer und Künstler aus Deutschland und Frankreich. Die Kulisse war deutlich anders: Häuser- statt Mittelmeer, und statt Tannenduft mit Meeresbrise großes Aufatmen bei frühlingshaftem Wetter.
Ein gutes Dutzend Menschen näherten sich behutsam dem Märkischen Viertel an. Da es eine Publikation zu erstellen galt, wurden aus Künstlern Blattmacher. Tagelang wurde über Design, Illustration, Fotografie, Wahrnehmung ... und über Urbanismus, Wohnformen und Bildung diskutiert.
Dann ging's in die Produktion.
Betreut wurde das Projekt von Kunsterziehern und Hochschuldozenten, einer angehenden Sprachanimateurin und Gruppendolmetscherin und von mir als Dolmetscherin. Dazu habe ich viel Gestaltungs- und Redaktionsvokabular hervorgekramt.
Da wir stets online waren, konnte ich im Zweifelsfall gleich immer alles nachschlagen.
Ich mag die intensive Arbeit, den Gruppenprozess, das Entdecken für mich neuer Stadtteile. Aber anstrengend ist so ein Dauereinsatz schon. Deshalb und Ohrenschutz sei Dank (eine neue Sorte) konnte ich nachts hervorragend schlafen, während die Studenten das Berliner Nachtleben erkundeten.
Am Sonntag stand eine große Berlintour an. Das war Kopfkino pur, ich war plötzlich wieder die Studentin, die in Paris als Reiseleiterin jobbt. In der Woche ein Glücksfall: Ich konnte auch noch Erfahrungen im Redigieren und passives Wissen in Sachen Design einbringen, denn ich war lange mit einem Designer liiert.
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Fotos: Team (Bildrechte geschützt).
Danke an das deutsch-französische
Jugendwerk und an die Projektpartner
Jugendkunstschule Atrium, GO!-Ercn,
TIC e.V.
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