Es gibt Tage, an denen ist einem aber zum Weghören und es geht nicht. Ich denke an einen grausamen französischen Film, den ich nie und nimmer zuende gesehen hätte, wäre da nicht das Publikumsgespräch zu dolmetschen gewesen. Das war im Berliner Kino Arsenal vor neun Jahren.Oder heute, als Kirsten Heisig, eine Berliner Jugendrichterin, aus ihrer Arbeit berichtet hat. Die Grausamkeit der Straftaten, die in der Statistik weiterhin lediglich unter "schwerer Raub" geführt wurden, habe signifikant andere Ausmaße angenommen, erzählt die Richterin, und führt aus. So detailliert wollten wir das gar nicht wissen, aber uns Dolmetscherinnen ist Weghören verboten. Der Arbeit und dem passenden Übergang wegen. Und meistens vergessen wir auch rasch, was wir am Tag so alles erzählt haben. Hier wird es schwer fallen. Zum Glück sind wir zu zweit und können das Gehörte auch gemeinsam verarbeiten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen