Montag, 20. Juli 2015

Museum der Wörter 11

Hallo, hier bloggt eine Spracharbeiterin. Ab und zu erinnere ich an Begriffe, die wir den jüngeren Generationen erklären müssen. Heute: Ein Wort, drei Zitate in Wort und Bild. Und obacht!, aller Sommerschwärmerei zum Trotz ist das Büro besetzt!
            
                        S
ommerfrische
   
Wikipedia: Das Wort Sommerfrische bezeichnet sowohl die jahreszeitliche Übersiedlung aus der Stadt auf das Land als auch den Zielort.

Der Dichter: Sommerfrische

Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.

Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser.
Weil's wohltut, weil's frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir
                                   kommt.

Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen als ein
                                     Grashüpferhupf.


Joachim Ringelnatz (1883-1934)


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Foto: privat
Idee: H.F.

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