Wir drehen in einem Café: Französisches Team, deutscher Gesprächspartner, Dolmetscherin. Das Hinterzimmer dieser Lokalität ist den ganzen Vormittag für uns reserviert. Zwei Stunden vor Drehbeginn geht's mit dem Aufbau los — immer wieder erstaunlich, wie viel Unordnung zehn Erwachsene in kurzer Zeit anrichten können.
Dann kommt Christoph Hein, der gleich interviewt wird. Mein Arbeitsplatz wird im Vorraum aufgebaut, damit die Gesprächsbestandteile ohne reinquasselnde Dolmetscherin aufgenommen werden können.
Der Vorraum ist der Übergang zwischen Café und Hinterzimmer.
Hier sitze ich an einer kleinen Bar. Ich schnuppere ... und räume erstmal den grünen Mülleimer aus dem Weg. Hier wird sonst offenbar geraucht.
Direkt daneben, hinter einer dünnen Wand (und ohne Tür): Kaffeemaschine, Milchschäumer und Abstellfläche fürs gebrauchte Geschirr.
Damit muss ich leben.
Während die Gesprächspartner mit dem berühmten Knopf im Ohr ausgestattet werden, durch den ich ihnen das Gesagte in der jeweils anderen Sprache zuflüstere, überlege ich, was ich mit meinen Beinen machen kann. Die Türen der Bar lassen sich öffnen, was die Bequemlichkeit immens steigert. Richtig gemütlich werden die folgenden 1,5 Stunden aber nicht.
Während des Interviews füllt sich der Hauptraum des Cafés. Die Kaffeemaschine wird oft benutzt. Irgendwann suchen Gäste auch Plätze im Nebenraum. Der Klassiker: Ich muss beim Sprechen böse dreinschauen und abwinken, damit ich nicht gleich weitere störende Geräuschquellen habe. Nur der Leser darf sich hinsetzen.
Ja, die akustische Situation beeinträchtigt meine Arbeit, aber das spüre vor allem ich. Die danach befragten Franzosen haben gar nichts mitbekommen.
Nur Christoph Hein guckt einmal komisch drein, als ich auf Deutsch kurz was sagen muss, um Gäste zu verscheuchen — ich war grad auf dem deutschen Kanal.
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Fotos: C.E. (zum Vergrößern anklicken)
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