Eigentlich ist Urlaubszeit, in Berlin sind aber noch keine Schulferien. Dieses Jahr sind wir hier im Karussell der Schuljahreszeiten spät dran. Beim Beschriften von Gefäßen im Badezimmer zögere ich, denn ich will unsere Gäste aus dem Ausland nicht verunsichern. In unserer Familie ist folgendes Wort bekannt und beliebt:
H-Mimi
Als das kleine Fräulein, was meine Nichte ist, irgendwas zwischen einem und zwei Lenze jung war, bewies es mir eine berühmte Regel der Linguistik.
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Viele H-Mimis (gesehen in Berlin-Neukölln) |
Ich zitiere aus der Erinnerung: „Das Prinzip der Sprachökonomie ist der Kompromiss zwischen guter Kommunikation und dem möglichst geringsten Aufwand, der die Struktur von Sprachen auf allen Ebenen bestimmt.“
(Le principe de l'économie linguistique est le compromis entre une bonne communication et le moins d'efforts possible, qui régit la structure des langues à tous les niveaux.)
Das klang bei der Lütten dann so: Das Haargummi war ein „H-Mimi“, das Kaugummi ein „K-Mimi“. Ähnlich verfuhr sie mit mehrsibigen Frauennamen: Carla hieß bei ihr „Lala“, Cécile war „Lalile“ und ich, Caroline, wurde „Laline“ genannt.
Der Kleinen die französischen Artikel le und la beizubringen, war dann ein Kinderspiel.
[Und wie immer der Seufzer: Ach, die werden so schnell groß!]
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Foto: C.E.
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