Samstag, 7. November 2015

On spec

Hallo! Hier bloggt eine Sprach­mit­tler­in für Po­li­tik, Wirt­schaft und Kultur. Ge­ra­de ha­be ich viel mit Kostenvoranschlägen zu tun. Samstag folgt hier (derzeit nur ab und zu) mein "Lieb-Link" der Woche.

On spec (von speculation) heißt auf Verdacht, oft aber auch zur Probe. Immer öf­ter werden wir von Firmen gebeten, eine Probeübersetzung zu machen, die dann aber gerne mal fünf oder mehr Seiten lang ist, also je nach Schwierigkeitsgrad eine bis mehrere Stunden in Anspruch nimmt.

Die nächste Forderung, die zum Glück schon angekündigt wird, lautet auf Men­gen­ra­batt. So frei nach dem Motto: "Was die Industrie kann, könnt Ihr schon lange!"

Dabei haben Spracharbeiten mit industrieller Fertigung nichts zu tun. Es sind Maß­an­fer­ti­gun­gen, die immer 100 % der Zeit und der Energie beanspruchen. Die In­dus­trie rech­net zurecht anders: Zunächst müssen hohe Entwicklungskosten auf­ge­bracht, dann Ma­schi­nen angeschafft bzw. auf die Herstellung eingestellt werden. Sind diese Kosten amor­ti­siert, kann der Preis sinken.

Gratisarbeit und das Herunterhandeln von ohnehin knapp kalkulierten Preisen sind nicht gerade "zielführend im Hinblick auf eine gesunde Unternehmensführung im Sprach­be­reich", um's in den Worten meines Finanzberaters zu sagen.

Zumal ich mir immer den Luxus leiste, in meiner Freizeit für NGOs oder syrische Flüchtlingsfrauen und der psychologischen Krisenintervention zu sehr geringen oder gar keinen Kosten tätig zu werden.


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Film: Zulu Alpha Kilo

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