Montag, 24. August 2015

Auf dem Schreibtisch XXIII

Guten Tag! Sie sind mit­ten in ein Ar­beits­ta­ge­buch rein­ge­ra­ten, in dem sich al­les um Spra­che, Dol­met­schen, Über­setzen und Kult­uren dreht. Als frei­be­ruf­li­che Sprach­mitt­lerin ar­bei­te ich in Pa­ris, Berlin, Brüssel und gerne dort, wo Sie mich brauchen! Heute wieder: Blick auf den Schreibtisch.

Die Sommerpause, die nur zum Teil eine war, nähert sich dem Ende. Auch in den letzten Wochen waren wir für Sie da — und mich hat es wiederholt in die Flücht­lings­hil­fe verschlagen. Dort bleibe ich mit einem Spielbein. Weitere Anfragen für ehrenamtliche Einsätze liegen vor, allerdings für zehn Tage in der Woche. Das ist und bleibt eine unausgewogene Lage.

Vokabellernschreibtisch
Denn ich muss mich auch wieder den honorierten Einsätzen zuwenden. Dabei geht es um
  • Wirtschaftslage in Europa und in Frank­reich
  • Solidarische Wirtschaft
  • Klimawandel
  • Allgemeine Politik.
Das sieht überschaubar aus, fühlt sich aber an wie die ersten Heftzeiten der Zeitung.

Zwischendurch Terminabfragen, Kos­ten­vor­an­schläge, Reiseplanungen und Buch­hal­tung. Auch etwas Kollegenpalaver ist sehr wichtig, es lockert das Hirn!

Einer, dessen Muttersprache Englisch ist, meinte, er habe 48 Jahre gebraucht, bis er das, was er auf dem Schulhof des Gymnasiums in Garmisch-Partenkirchen als "Des iss Aschmann" gehört hat, als "Des iss a Schmarrn!" identifizieren konnte.

Bei mir ging's einmal ein kleines bisschen schneller. 

Freiluftschreibtisch (nicht meiner)
Ich erinnere mich noch ge­nau, wie ich mich in Paris mitten in der Prüfung zur Wirt­schafts­über­set­zer­in kaum noch eingekriegt habe, weil ich kapiert hatte, dass "an­schnau­zen" und engueuler quel­qu'un der gleiche Ge­dan­ke zugrunde liegt, das Maul (Mund eines Tieres). Da war der Groschen im­mer­hin bin­nen eines knappen Jahr­zehnts ge­fal­len.  

Auf die anderen Erleuchtungen warte ich noch. So, schnell weiterlernen.

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Fotos: C.E. (Archiv)

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