Montag, 10. November 2014

Filmtipps

Bonjour, guten Tag! Sie lesen im ersten Dolmetschweblog aus dem Inneren der Dolmetscherkabine. Derzeit hält Deutschland inne und gedenkt der Geschichte. Dazu einen Medientipp.

Vor genau 76 Jahren bekam die Judenverfolgung durch die Nazis zum ersten Mal an vielen Orten gleichzeitig eine eindeutige, brutale Gestalt. Kurios, dass sich die Reichsprogromnacht und so viele andere Ereignisse in Deutschland das Schick­sals­da­tum 9. November teilen müssen.

Die französische Fernsehprogrammzeitschrift Télérama zeigt dieser Tage einen Do­ku­men­tarfilm im Netz über die Geschichte einer jungen jüdischen Frau im von den Deutschen be­setzten Paris. (Leider ist der Film nicht untertitelt. Er zeigt aber viel Foto- und Filmmaterial aus der Zeit und sehr behutsam gefilmte "Subjektiven", die vor allem aus Blicken auf architektonische Details bestehen.)

Hélène Berr, une jeune fille dans Paris occupé via Telerama_Doc, Regie: Jérôme Prieur.

Hélène Berr (1921-1945)
Hélène Berr, sie studierte damals Li­te­ra­tur und Sprachen, war einige Jahre älter als Anne Frank und ist im selben Lager gestorben, ebenfalls kurz vor der Be­frei­ung.

Der Film basiert auch auf einem Tagebuch, das vor einigen Jahren auch auf Deutsch vorgelegt worden ist.


Sprung in die Gegenwart, gleich noch ein Filmtipp: Von Marie-Monique Robin äuft noch bis morgen am frühen Abend "Wachstum, was nun?" im Arte-Wie­der­ho­lungs­ka­nal Arte+7. In Zeiten, in denen die Anfälligkeit unseres Lebensraums längst au­gen­fäl­lig geworden ist, rufen viele weiterhin ständig nach mehr Wachstum. Was wäre ein alternatives Wirtschaften jenseits der Größer-weiter-schneller-Logik?

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Foto: Hélène Berr

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