Heute war der World Sleep Day, seit 2008 wird das Event vom Verein World Association of Sleep Medicine (WASM) organisiert.
Der Tag sei als Gedenktag den nutzbringenden Seiten guten, gesunden Schlafs gewidmet. Außerdem solle er die Gesellschaft auf die sozialen Seiten von Schlafstörungen, Schlafmedizin und Vorsorge in diesem Bereich hinweisen, denn mehr als 45 % der Weltbevölkerung sei betroffen (andere Quellen schätzen 30 bis 40 %). Soweit das amerikanische Wikipedia.
Dass es einen weiteren "Tag des Schlafes" im Sommer gibt, und zwar am 21. Juni, fand ich an anderer Stelle. Die Barmer GEK meldet, dass jeder zehnte der schlafgestörten Deutschen einer Behandlung bedürfen würde, so die ÄrzteZeitung im vergangenen Jahr.
Dieser Tage, in den Wochen vor den Kongressmonaten, lerne ich Neues. Denn mindestens zwei Jahrzehnte habe ich unter Schlafstörungen gelitten. Dieses Kapitel liegt nun hoffentlich hinter mir. Ich habe ein Schlaftraining begonnen, Sounder sleep system heißt es derzeit, ich denke, wenn es sich weiter verbreitet, wird sich ein deutsche Bezeichnung für dieses Tiefschlafprogramm finden lassen.
Es beruht auf sehr einfachen Beobachtungen und einer ebenso einfachen Technik. Große Bewegungen fördern den Wachzustand, kleine, möglicherweise nur gedachte und wiederholte Bewegungen, die sogenannten mini moves, wirken auf das Nervensystem hemmend und ermöglichen, dass ein müder Körper in den Schlaf findet.
Zu Informationen von Michael Krugman, der Ende letzten Jahrhunderts das System entwickelt hat, führt dieser Downloadlink. Es beruht auf Techniken, die Yoga, Qigong und Feldenkrais entlehnt sind. Zitat: Das autonome Nervensystem ist zweigeteilt, es besteht aus zwei einander entgegenwirkenden Teilen, wovon der eine, das sympathische Nervensystem oder der Sympathikus, physiologische Erregung und psychologische Wachsamkeit hervorruft und mit der Stressreaktion und der sogenannten „Kämpfe-oder-Fliehe“-Reaktion in Verbindung gesetzt wird. Der andere Teil des autonomen Nervensystems, das parasympathische Nervensystem, führt Ruhe, Erholung, Verdauung und Bewahrung unserer vitalen Energien herbei. Kurz gesagt, der sympathische ist ein erregender Mechanismus, der parasympathische ein hemmender.
Hier geht es zum Downloadlink einer Zusammenfassung der Diplomarbeit von Nicole Baden über die Methode, die direkt auf die motorischen Hirnrindenareale wirkt. Der Rest ist Training und Konditionierung. Seit ich übe, schlafe ich bestens, tief und innerhalb von 15 Minuten ein. Meine Neigung zum Mittagsschläfchen ist deutlich reduziert. Ich fühle mich wie neugeboren.
Rückblick: Autogenes Training habe ich schon mit acht Jahren gelernt, die Frauenzeitschrift "Brigitte" hatte damals ein Kinderheft zum Thema produziert. Zum Einschlafen sind mir diese Autosuggestionen aber zu komplex und der Geist focussiert viel zu stark auf die Reaktionen. Eine "kognitive Übererregtheit" wurde bei mir auch nach dem Dolmetschen festgestellt, dann
Mit meinen Schlafphasen war ich per Du. Alle 1,5 Stunden war ich wach, nur die ersten beiden Phasen schlief ich noch durch. Heute weiß ich, das die Tiefschlafphase vor allem in den fünf Stunden nach dem Einschlafen liegt (und schlafe durch). Regelmäßige Tagesrhythmen, die Teil einer guten Schlafhygiene sind, habe ich allerdings in den Kongressmonaten auch künftig nicht. Ende des Rückblicks.
Gesunder Schlaf lässt sich begleitend durch gute Lebensgewohnheiten fördern. Am Rechner zu arbeiten, ist für mich in den anderthalb Stunden vor dem Schlafengehen tabu. Denn die bläulichen Leuchtdioden, die den Monitor erhellen, signalisieren den Augen Tagaktivität. Auch andere Aspekte sollten Schlafgestörte untersuchen: Starkstromleitung oder Stromverteilerkasten in der Nähe, W-Lan-Sender, funkendes Mobiltelefon, auch wenn die Auswirkungen auf den menschlichen Körper hier noch nicht abschließend untersucht wurden. Die oben zitierte Ärztezeitung empfiehlt Smartphone-Apps mit Entspannungsübungen. Pas d'accord! Mindestens das Mobiltelefon aus der Nähe des Bettes zu verbannen, gehört für mich zur Schlafhygiene.
Gebt den Leuten mehr Schlaf — und sie werden wacher sein, wenn sie wach sind. Kurt Tucholsky (1890 - 1935)Am 6. Mai 2014 startet ein neuer Kurs bei meinem Lehrer Bernhard Mumm. Kursort: Berlin-Kreuzberg, hier geht's zum Flyer. Eine Liste der anerkannten Lehrer gibt es hier, nach deutschsprachigen Regionen sortiert. Die offizielle Webseite des Programms mit vielen Links hier.
Ich trainiere weiter. Wie sich das System in intensiven Arbeitswochen bewährt, wird Gegenstand eines neuen Eintrags sein (klick).
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Foto: ABSCHIED, D 1930, R: Robert Siodmak;
Quelle: Deutsche Kinemathek
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