Freitag, 7. März 2014

In Arbeit (1)

Willkommen beim ersten deut­schen Web­log aus dem In­neren der Dol­met­scher­ka­bine. Wie Dol­met­scher ar­bei­ten, können Sie hier lesen. Ich arbeite mit den Spra­chen Englisch und Französisch. Wenn ich nicht auf Konferenzen zugange bin, laufe ich durch Werkhallen, über Baustellen oder halte mich in den Hin­ter­zim­mern der Politik oder im Kino auf. Heute mal wieder: Blick auf den Schreibtisch.

Gerade lese ich mich das The­ma Baubiologie ein. Ich wurde angefragt, im Rahmen eines Berliner  Bauprojekts zu ar­bei­ten. Der Bauherr ist Teil einer Baugruppe und stammt aus Frankreich. Dessen Vater be­zahlt als Ingenieur die In­vesti­tion, denn der Jüngste der Fa­mi­lie, der in Berlin geborene Filius bzw. Enkelsohn, hat ein Problem.

Er ist Mehrfachallergiker. Also stecke ich, nachdem ich vor Jahr und Tag schon wie­der­holt zum Thema Bioplastik, Wärmedämmung und Niedrigenergiearchitektur dol­metschen durfte, bald komplett in dieser Thematik drin, die zu einer meiner an­de­ren Spezialisierungen passt: Innenarchitektur.

Da ich ab und zu über die Themen schreibe, mit denen ich zu tun habe, wird sich meine Beschäftigung mit der Baubiologie hier niederschlagen. Denn vor den Dol­metsch­ein­satz hat der Gott der Sprachmittlerei das gründliche Vorbereiten ge­setzt. So darf ich mir demnächst in Ham­burg mit "Woodcube" auch das gesündeste Mehr­fa­mi­lien­haus der Welt be­sich­ti­gen. Das ist kein va­ku­um­ver­sie­gel­tes Gebäude, es gibt dort keine Verbundstoffe aus Kunstfasern, die verklebt worden sind und möglicherweise ausgasen, sondern ein Naturprodukt, das modern, resistent und (sollte das mal nötig sein) zu 100 % recyclingfähig ist.

Was ich sonst noch mache? Ab und zu korrespondiere ich mit französischsprachigen Menschen im Auftrag zweier Filmproduktionen, ich hoffe, dass die Drehs im lau­fen­den Jahr konkret werden. Dann begutachte ich ein Drehbuch, schreibe zwei An­ge­bo­te und lese weiter zu Europa- und Finanzpolitik, neben der ge­o­po­li­ti­schen Krise die beiden politischen Brandherde unserer Zeit. Dazu lese, se­he und höre ich Do­ku­men­te aus Frankreich, Belgien und England.

Erheiternd sind da­bei nur sprachliche (Wieder)Entdeckungen, die ich nebenbei mache. Während die Deut­schen vermeiden, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, heißt es auf Englisch: it is important not to compare apples to oranges.


Linktipps: Hier geht's zum Verein Plasticontrol; es folgt ein Beitrag über "Plastik" aus dem Holzbestandteil Lignin, z.B. Arboform, hier ein TV-Beitrag über "flüssiges Holz" über YouTube:

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Foto: C.E.

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