Willkommen auf den Seiten einer Dolmetscherin für die französische Sprache (und aus dem Englischen). Hier denke ich über den Arbeitsalltag in Kabine und am Übersetzerschreibtisch nach. Einmal in der Woche ist hier Platz für meine Sonntagsbilder.
Heute in der Zeitung gelesen: "Treffen sich ein Walfisch und ein Thunfisch. Sagt der Walfisch: was sollen wir tun, Fisch? Antwortet der Thunfisch: du hast die Wahl, Fisch."
Als ich zur Wahl eine Schule in Neukölln betrat, saß ein eleganter, älterer Herr mit dunkler Haut auf dem Gang und grüßte freundlich. Als ich das Gebäude verließ, ging er gerade mit seiner Frau wenige Schritte vor mir aus dem Haus. Sie durfte wählen, sieht aus, wie man sich eine ältere Berliner Dame vorstellt, er nicht, obwohl er sicher den Großteil seines Lebens hier verbracht hat. Ich stelle mir einen Dialog vor: Was hast du gewählt? — Wir haben wie besprochen gewählt.
Hier ist noch viel politische Arbeit nötig!
Da ich wiederholt bei französischen Wahlen gedreht oder gedolmetscht habe (*), ist mir wie immer an der Urne ein Unterschied zu Deutschland aufgefallen. In dem Moment, wenn der Stimmzettel in die Urne gleitet, ruft nämlich der französische Urnenschlitzzuhalter: A voté ! (hat gewählt). Dann erst wird der Name des Wählenden abgehakt.
Früher durfte ich in Neukölln in einer echten Eckkneipe wählen. Im Hauptraum wurde geraucht, im Hinterzimmer standen die Urnen, das sprichwörtliche "Wahllokal"! Und dann hätte ich noch eine pikante Wahlanekdote in petto, die ich aber nicht verraten darf, wirklich nicht. Die bringe ich dann später in meinen Memoiren!
______________________________
Fotos: C.E.
(*) In einem ersten Berufsleben war
ich Journalistin
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen