Hallo! Sie haben die Blogseite einer Dolmetscherin angesteuert. Französisch ist meine Hauptsprache, Englisch die Passivsprache. Neben dem Dolmetschen übersetze ich auch ... und täglich lerne ich neue Wörter.
Vor den Wahlen beobachtet unsereiner die Debatten. Gestern hat das deutsch-französische Jugendwerk in der Kalkscheune eine Podiumsdiskussion veranstaltet. Thema "Jugend und Wahlen in Deutschland und Frankreich: Lust oder Frust?" Ich konnte die Stimmbänder baumeln lassen, denn in der Kabine saßen Kolleginnen.
Eigentlich hätte ich an diesem Tag an der Geburtstagskaffeetafel der Tante sitzen sollen, die war aber gesundheitlich nicht voll auf der Höhe. (Gute Besserung nach G.!)
So lernte ich eine neue Vokabel: Die Twitterwand, eigentlich aber auf perfektem "Deuzösisch" le/die T/twitterwall: Was Nutzer des Internetdienstes Twitter veröffentlichen, wird zeitgleich auf eine Leinwand neben der Rednertribüne geworfen.
Dolmetscher sind Multitasker, gerade deshalb stellen sich mir Fragen: Wieviel bekommen die Zuhörer mit, wenn das Gesprochene parallel zitiert, analyisiert oder kommentiert wird? Wie ist es für Redner und das Publikum, wenn auf der Wand Witze gerissen
werden, die die Dolmetscher natürlich nicht übertragen? Wenn es
Gelächer im Publikum gibt, aber nur ein Teil der geneigten Hörerschaft
weiß, warum hier gelacht wird? Wenn der/die Nachbar/in dann übersetzen darf?
Der Redner könnte sich umdrehen und nachlesen ... und dann auch
verstehen ... vorausgesetzt, sie oder er spricht beide Sprachen.
Im Verlauf der Diskussion sagte jemand, der Politik fehle es oft daran, dass die Politikfolgen nicht durch die Brille der Jugend gesehen würden. Daraufhin fragt eine zweisprachige Twitterin auf Französisch: Die "#Jugendbrille", was kostet die? Und ergänzt das mit einem launischen Stichwort, das eine Raute anführt (hashtag): Optiker gesucht.
Danke ans deutsch-französische Jugendwerk für einen spannenden Abend!
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Foto: C.E., ich twittere unter dem
Namen filmdolmetscher
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