Hallo, Sie lesen im ersten Weblog Deutschlands aus dem Inneren der Dolmetscherkabine. Heute können Sie hier mal wieder einen Blick auf den Schreibtisch werfen ...
Berlin Dolmetscher
Chère Françoise,
vielen Dank für die Zusendung des Schecks, der hier heute wohlbehalten eingetroffen ist. Leider war und ist diese Art von Post etwas, das mir leichte Schwierigkeiten bereitet.
Überweisungen sind deshalb vorteilhaft, weil ich keinen Scheck einreichen muss. Dazu muss ich zunächst vor Ort sein, dann zur Bank gehen, ein dreiseitiges Formular ausfüllen — danach darf ich vierzehn Tage abwarten.
Aber nicht genug — in Deutschland ist es kostenpflichtig, einen Scheck einzureichen (bei meiner Bank jedenfalls). Hier kennen wir fast keine Schecks mehr. Nur ein kurzes Beispiel: Mein letztes Scheckheft hatte ich vor ca. 15 Jahren. Kurz: Ich müsste hier 20 Euro zahlen, nur um den Scheck meinem Konto gutschreiben zu lassen.
Daher steht seit Jahren ganz unten auf meinen Rechnungen, dass ich bitte, diese per Überweisung begleichen zu wollen (nebst der dazu nötigen Angaben wie die BIC- und IBAN-Nummern).
Als ich nun aus dem Urlaub zurückkam, war nicht nur mein Konto in tiefroten Zahlen, sondern die Post lagerte bei unseren Nachbarn, und die waren unterwegs. Hier hat einmal mehr das Gesetz der Serie gegolten: aufgrund überbuchter Flüge durfte ich meinen gebuchten Flug nicht nehmen, traf hier mit einem Tag Verspätung ein — und am Morgen desselben Tages waren die Nachbarn ihrerseits aufgebrochen.
Haben Sie eine Idee, was wir jetzt machen können?
Mit den besten Grüßen von Haus zu Haus bin ich
Ihre
Caroline
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Foto: Nicht die richtige Bank
4 Kommentare:
Oh, das mit den Schecks in Frankreich kenne ich nur zu Gut. Habe schon Stunden an französischen Supermarktkassen verbracht, weil wieder jemand mit einem Scheck bezahlt hat...die spinnen, die Franzosen ;)
Ja, anstregendd. Madame überweist jetzt. Schrieb, sie müsse mich erst bei der Bank "anmelden", das dauere. Ich weiß nicht, was sie damit meint, zumal der Satz grottenfalsch da steht, ... vous en registrer à la banque, wird wohl in der Hektik passiert sein, unsereinem geht's ja auch nicht anders.
Ganz nebenbei war das Zahlungsziel nämlicher Rechnung der 5.7. ... wenn's zwei Monate später da ist, darf ich mich glücklich schätzen.
Das ist schon der zweite Scheck dieses Jahr ... der erste schlurte so auf dem Postweg rum, so dass ich auch nicht schnell drauf reagieren konnte. Dolmetscher reisen ja bekanntlich nie! Und haben alle ein sehr großes Sekretariat! Und besonders gute Beziehungen zu Hermes, dem Götterboten, für kurze Postwege. Und überhaupt, in Frankreich gibt's noch keine weit verbreitete Übersetzung für online banking, auf Deutsch ja auch nicht ;-) Und auf Englisch ist en ligne banque-ine den Franzosen nicht zumutbar! Wie sollte dann die Sache an sich bekannt sein ...?!
Hi Caro,
und wie heißt es denn nun auf Französisch?
Gruß,
Bine
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