Gestern, beim Empfang der Kinderfilmfestivals im Café am Neuen See, erfahre ich, dass sich am Nachmittag der Verband der Filmarbeiterinnen bei seiner jährlichen Mit"glieder"vollversammlung einfach aufgelöst hat. Der Verband hatte zum Beispiel jahrelang eine Liste der Berlinale-Filme veröffentlicht, die von Frauen gemacht worden sind. Ich war überrascht, musste an die Radiokritik Gesine Strempels denken, die am Tag zuvor moniert hatte, dass im Retro-Programm "Aufbruch der Filmemacher" - es geht um die Generation nach dem "Oberhausener Manifest" - nur Filme von Männern laufen würden, dabei sei die Liste der Frauen dieser Generation lang.
Spätnachts dann dolmetsche ich für die Sektion "Forum des internationalen jungen Films" eine französische Regisseurin von 24 Jahren, der man mit 22, ohne, dass sie eine Filmhochschule absolviert hätte, eine Million Euro als Budget für ihren Erstling anvertraut hatte. Ob das in Deutschland auch möglich wäre?
Und ich denke an meine Arbeitsfelder Film und Sprache: beim Film dominieren die Männer, bei der Sprache die Frauen.
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