Gestern vor einer Woche hatte ich in der Vorausschau ein Foto aus den 1920-er Jahren gebracht. Der Hintergrund, genauer: Ein Kalender an der Wand, hat mich neugierig gemacht. Im hauseigenen Zeitungsarchiv und im Netz wurde ich fündig.
Es handelt sich um den Werbekalender der Firma Rahn, die heute leider verschwunden ist. Bei "Fr. Rahn" (Friedrich?) handelt es sich um einen Hersteller von "Contor- und Bureau-Möbel", auch von Safes, damals "eiserner Geldschrank" genannt, und von kompletten Geschäftsausstattungen von Läden und Bankhäusern. Laut Berliner Akten bestand das Unternehmen ab dem Jahr 1812, und es wird am Ende, 2007 im Besitz einer gewissen Ida Bruns geb. Gau im Handelsregister Charlottenburg als "Rahn & Co." geführt; anderen Quellen zufolge gab es mit gleicher Firmierung im Berliner Umland von 1906 bis 1927 eine Möbelfabrik, genauer in Bernau.
Nach 1900 und mindestens bis 1940 war der Hauptsitz in der Nähe des heutigen Rosenthaler Platzes. Das Gebäude steht noch, erkennbar an seinem höheren Dach, aber „Fr. Rahn“ ist längst verschwunden. Die Anschrift Brunnenstraße 196 ist unverändert. Das Gebäude zeichnet sich durch eine "Beletage" mit Büro- und Ausstellungsräumen aus, was das besonders große, schaufensterartige Fensterband im ersten Stock zeigt, vermutlich die Ausstellungsräume. (Der Blick unten geht vom Rosenthaler Platz aus.)
Die beworbenen "schallsicheren Telephonzellen" werden heute übrigens in modernen Großraumbüros wieder aufgestellt. Mit welcher Technik die "Copierpressen" betrieben wurden, wäre sicher interessant zu erfahren.
Die beworbenen "schallsicheren Telephonzellen" werden heute übrigens in modernen Großraumbüros wieder aufgestellt. Mit welcher Technik die "Copierpressen" betrieben wurden, wäre sicher interessant zu erfahren.
Fotos vom Platz aus: Wikimedia Commons, Collage: CE |
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Fotos: Bild 2024 von Traktorminze, um Jahreszahl
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+ Pfeil ergänzt; Ausschnitte nach 1900, Privatarchiv.
Bild in einen 2. Tab laden, so lässt es sich vergrößern!
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1 Kommentar:
Wow! Die Bilder sind wirklich erstaunlich, und dass Du sogar in Gerichtsakten etwas gefunden hast, ist ja toll! Danke für die Recherche, die ich mit anstoßen durfte! Auf bald, Gruß, Bine
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