Diese Lippe war ein Zuchtmerkmal, ähem, natürlich unbeabsichtigt, die Folge von Inzucht, der aus dynastischem Denken und Machtanspruch künstlich verknappten DNA-Auswahl. (Sofort stellt sich mein Kopf die Frage, woran heutzutage ein Machtanspruch auf den ersten Blick erkannt werden kann und ob das auch auf die Gene durchschlägt.)
Ähnlich wie einst die Familie Habsburg degeneriert die KI derzeit vor sich hin. Das Habsburgsyndrom sind demnach hässliche Verzeichnungen und Verformungen, die sogar, huch!, vom Durchschnittskrempel abweichen, den uns die KI mit ihrem Auswurf sonst um die Ohren knallt. In der Klangwelt heißt so etwas in der Art übrigens "Rückkopplung" und kann verdammt weh tun.
Ziemlich körperlich bin ich heute und launisch. Es ist Sonntag, ich darf das, wir sind unter uns.
Wenn die Large Language Models (LLMs) gröblich irgendwelchen Kololores erfinden, weil sie nichts mehr finden, und diese "Halluzinationen" dann später wieder als "echtes" Ausgangsmaterial nutzen, kommt "Wissensinzucht" zustande, Fehler verstärken einander, verzerren den Auswurf, liefern manchmal komplett abartige "Ergebnisse". Das Phänomen wird mit der Zeit immer schlimmer.
Das waren jetzt eindeutig zu viele Zeilen für eine Veranstaltungsankündigung! Die Habsburgersache kann auch hier zum Thema werden:
Morgen, am 2. Dezember 2024, findet in Düsseldorf (Link) eine spannende Diskussion über den Einfluss der Künstlichen Intelligenz (KI) auf die Sprache statt, denn das ist die nächste große Sorge: Dass die Einflüsse, denen jede lebende Sprache unterliegt, künftig nicht mehr die von Nachbarländern oder dominanten Kulturen von Staaten sein könnten, sondern jene von treffenden und unzutreffenden Begriffen, die wir im Kontakt mit der KI aufschnappen. Und dass die Leute plötzlich anfangen, im Alltag verschlichtet zu schreiben, zu sprechen, zu denken, damit die KI "mitkommt". Was genau ist die KI und was bedeutet sie für die Zukunft?
Eine Veranstaltung mit: Katharina Westphal von #Digitalchangemaker, Cyril Catel von iAdvize, im Bereich "Conversational Commerce" tätig, Laura Hurot, einer Übersetzerkollegin und Französischlehrerin, die für das Konzept der slow translation bekannt ist, gute alte Handarbeit, und die als Teil der Gruppe En Chair et En Os zum Nachdenken über die langfristigen Auswirkungen von maschineller Übersetzung anregt, last but not least Ingo Kleiber, Linguist und Experte für Bildungstechnologie.
Eintritt: gratis, Anmeldung: info.düsseldorf@institutfrancais.de; spontanes Erscheinen ist zulässig; Gespräch auf Deutsch.
Was die Maschine nicht kann, dafür wir Menschen umso besser, ist Körpersprache zu lesen. Medienkonsum ist derzeit für Dolmetscherinnen mit körperlichem Unwohlsein verbunden. Warum? Weil wir so oft sehr miese Gefühle dabei bekommen.
Es ist einfach so, dass Körpersprache sehr viel über die Haltung der Sprechenden aussagt, wie glaubwürdig sie sind, wie authentisch. Auch die Stimme lügt nicht, und Mimik ... naja, ein starrer Blick in die TV-Kamera oder als zweite Blickrichtung unter sich, starrer Oberkörper, der erst bei einer Nachfrage sichtlich in Bewegung gerät, eine knotige Stimme — was ich diese Woche gesehen habe, ist Material, das in Lehrfilme eingehen wird. Ich werde mir demnächst die Stichpunkte daraus transkribieren und eine Übersetzung dazu überlegen.
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Grafik: IF Düsseldorf
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