Über den Arbeitsalltag einer Dolmetscherin können Sie hier einiges lesen. Wenn ich nicht Konferenzen vertone, sitze ich am Übersetzerschreibtisch. Manches Kopfzerbrechen dort ist umsonst.
Row, row, row your boat!, singe ich heute vor mich hin. Das hat seinen Grund.
Rücksprung: Im Kindergarten hatte ich Frühenglisch. Geliebt habe ich die Kinderlieder, die wir dort gelernt haben, darunter eben dieses Lied, das wir im Vorschulunterricht allerdings nicht im Kanon gesungen haben.
Und warum die plötzliche Erinnerung? Eine Übersprungshandlung. Eben war ich noch hochkonzentriert und sah den Feierabend in weiter Ferne. Dann kommt der magische Augenblick, in dem sich sich sämtliche Probleme einer Vertragsübersetzung für ein Segelschiff in Luft auflösen.
Dass sich möglicherweise ein entstellender Rechtschreibfehler durch alle Dokumente hindurchzieht und ich nicht weiß, wie ich mit dem "Vorvertrag/promesse de vente"-Dingen umgehen soll, in Frankreich gibt es Vorverträge, die durch konkludentes Handeln zu Verträgen werden, in Deutschland nicht, alles das ist plötzlich nicht mehr wichtig, weil sich herausstellt, dass der Käufer der die Übersetzung beauftragende Anwalt selbst ist und er "nur" eine deutsche Fassung zur Orientierung braucht.
Also Übersetzung mit Fußnoten statt rechtlich bindendes, hundertfach geprüftes Zeugs, hach.
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Illustration: YouTube/Fairfield County
Children's Choir und C.E.
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