Vor fünfzehn Jahren hörte ich zum ersten Mal von Binge drinking, Komasaufen.
Rieselfeldinfo, im Vorbeirennen dokumentiert ... |
Zwanghaftes Lernen geht schon in die Richtung einer seelischen Störung, "bulimisches Lernen", Reinfressen und Rauskotzen, ebenso. Wenn es nicht die Seele ist, so kann derlei Phänomen auf suboptimales Zeitmanagement zurückgehen. In 80 % der Fälle waren wir selbst übrigens gar nicht zu spät dran. Da hängen wir Spracharbeiter schlicht und ergreifend davon ab, was uns die Kunden a) nicht, b) in Etappen oder c) zu spät zur Vorbereitung zuschicken.
[Kurzer Sidekick: Manche Endkunden erfahren von unseren Materialwünschen rein gar nichts, gerade wenn Sprachmakler, die sogenannten Agenturen, im Spiel sind. Diese sind nicht selten Meister im Abblocken direkter Kontakte, um die Kontrolle über die Kundendaten zu behalten, verständlich, aber sie behindern uns in der Arbeit und gefährden damit die Qualität des Einsatzes.]
Im Fall von a), gar keine Informationen, erreicht mich am späten Vorabend einer Ackerbegehung dann schon mal die entsetzte Frage einer Kollegin, wo denn bitteschön der Referent seine PowerPointPräsentation abspielen möchte. Madame, das war Hintergrundmaterial aus der allerersten Aussendung meinerseits und enthielt desweiteren gut sichtbar das Datum 2014. Und ja, ich kann die bange Frage kurz vor knapp verstehen, der Stress erhöht bei uns allen den Grad der Nervosität.
Und dann treffen wir vor Ort ein und es warten plötzlich — Überraschung! — drei völlig unbekannte Präsentationen, von illustrierten Grafiken unterstützt, in einem kleinen Konferenzraum auf uns und darin mindestens zwei Dutzend nicht vorbereiteter Fachbegriffe.
Wasseraufbereitung heute, gesehen in Charlottenburg |
Denn uns geht es wie Politikern: Nach der Wahl ist vor der Wahl, nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz.
Damit das Binge Learning beim nächsten Mal nicht ganz so schlimm wird, bereiten wir uns nach. Für mich bedeutet das: Jeden Tag, auch samstags und sonntags, zwei Stunden mit meinen Sprachen zu tun zu haben ... und mit spannenden Inhalten!
Mein Lernschwerpunkt im Englischen derzeit: Akzente und Verfestigung dessen, was wir bei den Konferenzen erfahren haben. Ab morgen: Böden, Wasserreinigung, Bodenrehabilitation, Erosion, Kleinstlebewesen und Biochemie auf dem Acker, verteilt auf mehrere Tage, Stichwort: #Lernzyklen. Dazu gleich noch der Link zum textlastigen Foto in höherer Auflösung: Rieselfeld_Großbeeren (groß) (15,8 MB).
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Fotos: C.E. / Film: United States Studies Centre
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