Samstag, 9. November 2013

Paris, Reichtum, Allmende

Will­kom­men auf mei­nen Blog­sei­ten! Ich dol­met­sche und über­setze, lebe mit und in den Sprachen. Samstags poste ich hier, was mir in der vergangenen Woche auf­ge­fal­len ist. Den Link der Woche gibt's heute wieder im Plural.

Eine Augen- und Zeitreise ins Paris vom Anfang des 20. Jahrhunderts lässt sich über le journal du siècle unternehmen. Sehr seltene Aufnahmen sind hier zu sehen — und sie sind in Farbe! Sie entstanden mit der autochrome-Methode der Gebrüder Lumière, einer Methode, die sich Auguste und Louis Lumière 1903 patentieren ließen. Die Autochrom-Platte ermöglichte Farbaufnahmen dank winziger Kar­tof­fel­stär­ke­par­ti­keln. Die Methode war derart einfach, dass es ab 1907 Autochrom-Platten für jedermann zu kaufen gab.

Balkon und Vorgarten mit Töpfen und Beeten, das ganze durch ein umranktes Tor hindurch fotografiert.
Grün in Schöneberg
Die Bilder stammen ursprünglich aus dem Haus des Bankiers Albert Kahn in Bou­log­ne-Billancourt, einem der europäischen Fotografie- und Filmpioniere, der auch ein beachtlicher Gartenliebhaber war. Leider kann die Webseite, über die viele der Bil­der noch Anfang des Jahres zu betrachten waren, nicht mehr aufgerufen werden (www.paris1914.com). Liegt es daran, dass die BBC einen Bildband mit Werken aus der Sammlung des Fotografen ver­öf­fent­licht hat?

(Vielleicht wird ja der Film "L'insaisissable Albert Kahn" von Robin Hunzinger über AK mal wieder gezeigt, ich poste hier dann einen Link.)

Wir reisen weiter in Zeit und Raum. In den USA wurden Studien darüber gemacht, ob und dass Reiche rücksichtsloser sind, öfter Gesetze übertreten als weniger Wohl­ha­ben­de, sich am Eigentum der anderen ohne Reue bedienen. Sehr span­nend: www.truthseekerdaily.com: Take two 'normal' people, add money to just one of them, and watch what happens next. Der weltbeste Patensohn versteht den Film leider noch nicht, sonst wüsste er jetzt, warum ich mich bei "Monopoly" im­mer gelangweilt habe (und mich dem Spiel verweigere).

Zurück nach Berlin. Kleinräumiges und solidarisches Wirtschaften mit Blick auf das Gemeinwohl sowie Allmende sind wichtige Begriffe einer nachhaltigen, wis­sens­ba­sier­ten und von Respekt gegenüber Mitmenschen und Natur geprägten Zu­kunft. Im Prinzessinnengarten am Moritzplatz wird in diese Richtung gearbeitet und geforscht. Diese Woche habe ich den Blog mit Links zu vielen anderen urban gardening-Beispielen entdeckt: www.prinzessinnengarten.net.

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Foto: C.E. (August in Schöneberg)

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