
Ganz offiziell heißen sie "Farbfilterfolien", auf Französisch la gélatine, offiziell: les filtres correcteurs. Diese Vokabel lernte ich vor vielen Jahren eher durch Zufall.
Am Vorabend einiger Berliner Drehtage mit einem Dokumentarfilmteam aus Paris ging ein Notruf auf meinem Anrufbeantworter ein. Diese Vokabel gibt schon den entscheidenden Hinweis: Es war die Zeit vor der Popularisierung der Mobiltelefonie, damit auch die Zeit vor Popularisierung des weltweiten Netzes, in dem sich heute derlei rasch recherchieren lässt.

Gleich noch eine Anekdote: Dem Vernehmen nach soll das Privathaus Erich Honeckers in der "Waldsiedlung Wandlitz" über einen Schrank mit Pornofilmen verfügt haben, natürlich alles Importware. Der Schnack kursierte nach der Wende in Bürgerrechtskreisen. Und inmitten dieser "Werke" stand völlig einsam ein einziger Art-house-Film, der Streifen la nuit américaine ("Die amerikanische Nacht") von François Truffaut. Honecker hatte das mit dem "amerikanisch" wohl für eine sexuelle Spielart gehalten, dabei wird hier nur mit Lichtfolien Nacht simuliert. Ob ihm beim Sehen etwas aufgefallen ist? Ob das Video mittendrin gestoppt worden war? (Karasek hat Mitte der 1990-er Jahre im "Spiegel" die Episode aufgegriffen und spricht von knapp 5000 Softpornos.)
Vor der Sommerpause habe ich hier den Weißabgleich vorgestellt.
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Fotos: C.E.
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