Chut !, sagen die Franzosen, wenn etwas geheim bleiben soll. Dass in einem Gespräch aus dem deutschen "Pst!" ein französisches chut ! wird, dafür sorgen wir Dolmetscher.
Hier blogge ich schon im siebenten Jahr aus dieser Perspektive. Wir sind in herausragender Position, was Geheimnisse angeht. Wir sind Geheimnisträger und wir bewahren natürlich das uns indirekt Anvertraute ... sind auch per Eid dazu verpflichtet.
Der behält auch beim virtuellen Arbeitstagebuch seine Gültigkeit.
Was ich hier erzähle, ist das Wie und Warum, lustige und weniger lustige Episoden und Momente, die mit dem Dolmetscherberuf (oder dem des Übersetzers) einhergehen. Ich schreibe aber auch über Land und Leute, über unterschiedliche Sichtweisen, die sich mitunter an Wörtern ablesen lassen, und bringe ab und zu neue (oder alte) Vokabeln.
Die Verkäufer von Lunamaro nennen das Möbel eine Yin-und-Yang-Bank |
Hier stand der Sessel mal fünf Minuten am Gehweg, um eine Einfahrt freizuhalten. Bei Wikipedia fand sich die Information, dass ein ähnlicher Sessel, allerdings mit drei Sitzflächen oder mit drei Sitzflächen aufwärts, un indiscret heißt. So schnell wird aus etwas Vertrautem eine Indiskretion: ab dem dritten Zuhörer (oder der dritten Zuhörerin).
Die Autorin dieser Zeilen huldigt weiter der Verschwiegenheit, besonders bei etwa 10.000 Klicks monatlich. Aber eins hier sage ich gerne offen: In meinem Dolmetscheralltag höre ich auch viele Themen, bei denen es wirklich besser ist, wenn wir großzügig den Schleier des Vergessens darüber ausbreiten.
Chut ! ... heißt zudem nicht nur "pst!", also "leise!", sondern kann auch "still!" bedeuten.
Vokabelnotiz: das Straßenmöbel — le mobilier urbain
______________________________
Fotos: C.E.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen