Berlinalepremiere des Films Assistance mortelle von Raoul Peck: Der Film erzählt, was ich von aus Haiti stammenden Freunden auch schon gehört habe — die "Hilfsindustrien", die nach dem Erdbeben in Haiti dort auf den Plan treten, bauten nicht selten parallele Hilfsstrukturen auf, wodurch nicht immer nachvollziehbare Entscheidungen gefällt werden und sich manche(r) nicht selten auch über die Strukturen vor Ort hinwegsetzt ... aus Angst davor, dass durch Korruption Hilfsgelder verschwinden könnten. Dabei wird letzten Endes auch offensichtlich Unsinniges gefördert, werden Notlösungen zementiert, anstatt den Betroffenen Hilfe zur Selbsthilfe zu bringen. Eine ausführliche Kritik des Films von Thekla Dannenberg befindet sich hier bei Perlentaucher.
Der Film wurde großenteils auf Englisch (Interviews, Kommentar) gezeigt, stellenweise auf Französisch oder Kreolisch und dann englisch untertitelt. Die anschließende Diskussion fand ebenfalls auf Englisch statt.
Zum Thema Hilfsindustrien nach Katastrophen habe ich noch nicht aus dem Englischen gedolmetscht, so dass mir etliche Begriffe nicht gleich klar waren. Englisch ist meine C-Sprache, also die Ausgangssprache für manchen Dolmetscheinsatz. Ich muss leider feststellen, dass ich den Eindruck hatte, einen stellenweise sehr redundanten Film zu sehen; wo und wann die Gedanken vorangetrieben wurden, hat sich mir nicht erschlossen.
Wenn es mir als Dolmetscherin schon so ging, wie erlebten es dann den anderen im Saal, deren Muttersprache auch nicht Englisch ist? Der Film läuft bald auf Arte, der Sender hat ihn koproduziert. Dann wissen wir mehr.
Eine mir unbekannte Dolmetscherin, ein Protagonist des Films, R. Peck und Journalistin. Hier geht's zum Video des Publikumsgesprächs. |
Foto: C.E. (Bild anklicken, dann wird es größer. Sorry
für die mageren Personenangaben in der Legende.)
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