Dieser Titel musste mal sein! Der Begriff Brutalismus bezeichnet eine Bauperiode, und zwar jene, in der Sichtbeton en vogue war, also le béton brut, wie der unbearbeitete Beton auf Französisch genannt wird. Ein elegantes Beispiel für die oft martialisch wirkende Richtung ist sicher die Kirche Notre-Dame-du-Haut de Ronchamp von Le Corbusier.
Nach den Wochen, die ich mit Film zugebracht habe, Stichwort "Berlinale", machen wir einen Ausflug in den Bereich Architektur. Wir sind in der Hochhaussiedlung Märkisches Viertel am Berliner Stadtrand, dort liegt der architektonisch sehr interessante Grundschulbau des Scharoun-Schülers Stephan Heise, ein völlig anderer Stil. Die antroposophischen Einflüsse des Gebäudes sind nicht zu übersehen. Und doch gibt es hier viele rechte Winkel, sichtbares Mauerwerk und andere industriell gefertigte Elemente, die ganz bewusst eingesetzt sind. Die umgebenden Mietsgebäude, zumeist sehr eckige, anonyme Hochhäuser, werden auf dieser Tour als später Ökonomismus bezeichnet.
Der Grundschulbau wird seit 1985 als Jugendkunstschule genutzt, die nicht zufällig den Namen "Atrium" trägt. Hier eine kleine akustische Impression vom Ende eines langen Arbeitstags. (Ich merk's an der Artikulation). Es führt Lutz Lienke.
Bild und Ton: C.E.
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