François schaut ein letztes Mal auf Leon, dann wirft er einen Blick auf die verschneite Straße. Kalte Winterluft dringt durch das geöffnete Fenster herein. Wortlos lässt er die Scheibe wieder hochgleiten und fährt weg.
Im Wageninneren herrscht einige Sekunden lang bedrücktes Schweigen. François bemerkt, wie Marie ihn im Rückspiegel beobachtet. Dann spricht François die junge Frau an. Ihre Blicke kreuzen sich dabei im Spiegel."
Berlin, Anfang Januar. Am ersten Arbeitstag des Jahres, eine lange halbe Woche, bevor ich mein Büro wieder aufmachen wollte, sitze ich schon wieder am Schreibtisch und übersetze ein Kurzspielfilmdrehbuch, das im Winter spielt. Der Job war buchstäblich am letzten Tag des Jahres reingekommen und beschäftigte mich auch an Sylvester und Neujahr.
Und während ich gerade aus dem Winterschlaf aufwache und mir überlege, welchen Tag Kompensation aus der Restwoche ich mir gerade verdiene, schießt es mir durch den Kopf: 'das Wagenfenster schließen' ist ja gar nicht einfach zu übersetzen! Die Autorin sprach von "Scheibe", hier schwingt das Durchsichtige mit. Durchsichten spielen schon im Drehbuch eine große Rolle, im Film, so das director's statement, soll das später dann auch so sein.
Also: Lässt François die Scheibe hochfahren — oder müsste es heißen: "Dann kurbelt er die Scheibe wieder hoch"?
Welche Art von Auto fährt der Held? Vom sozialen Status her sicher eine Rostlaube. Moment, an irgendeiner Stelle wurde im Drehbuch das Modell erwähnt. Ich suche ... und finde eine Marke und einen Wagentyp, die ich vom Hörensagen kenne, aber leider will mir kein Bild dazu einfallen. Ich finde es über eine Suchmaschine, ebenso das Baujahr, in dem die Serie begonnen wurde.
Es muss 'kurbeln' heißen.
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Foto: vom Neujahrsspaziergang in
Kreuzberg
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