Freitag, 24. Juli 2009

Anschläge!

Wieviel Anschläge machen Sie denn so am Tag? - das ist kein Schnack unter Terroristen, sondern unter Übersetzern. Komisch, dass im Druckbereich so viel derart militärisch klingt.

Mein Vater war Geschäftsführer eines kleinen Wissenschaftsverlags und hat mich schon als Kind mit folgendem Witz erfreut: In den hysterischen 1970er Jahren, wo der Telefon- und telegrafische Briefverkehr auf Stichworte hin kontrolliert wurde, bekam einmal einer seiner Autoren in einem idyllischen Schweizer Chalet Besuch von einer hochgerüsteten Spezialeinheit. Der Autor hatte nämlich telegrafiert: "Zusatzanschläge im Griff, Fahnen unterwegs, wann Umbruch?"

Die Anschläge oder auch Zeichen sind alle einzeln getippten Buchstaben inklusive der Leerzeichen, die Fahnen waren die Probedrucke, die von Hand korrigiert wurden, und der Umbruch war die schlussendliche Aufteilung des Texts auf die Seiten. ________________________________________
Bild: Am Ende des Jahres werde ich eine Million Anschläge für Drehbuchübersetzungen getippt haben. So sieht meine Tastatur kurz nach der Halbzeit aus. Den Rechner hab' ich allerdings seit Ende 2005 in Benutzung.

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