
Zum Beispiel gibt es da in vielen Haushalten dieses Messgerät, das aus verschiedenen Linealen von 15-20 Zentimetern gebaut scheint, die so aufeinandergedübelt sind, dass sie sich ausfalten lässt und dann erstmal wie eine Fieberkurve (andre denken an Aktien) hoch und runter geht, bis man sie vollständig und flach aufgeklappt hat.
Die Franzosen nennen dieses Objekt "Tischlerlineal" - règle de menuisier - was mich überhaupt erst auf die Assoziation mit den vielen kleinen Linealen gebracht hat.
Auf Deutsch heißt es "Zollstock", auch, wenn es heute nicht mehr aus einem runden Holzstück gefertigt und der Meter die Maßeinheit "Zoll" längst ersetzt hat. Gemessen wird deshalb auch mit dem "Meterstab" - hier wurde außerdem der Stock, der urtümlich nach Rinde, nach 'schief gewachsen' und 'über Stock und Stein' klingt, durch den weitaus 'ziviliserteren', gedrechselten oder geschnitzten Stab ersetzt. Was wo verwendet wird, ist indes weniger eine Frage des Entwicklungsstadiums denn der Region. Aber die Deutschen verstehen sich zumeist trotz dieser regionalen Unterschiede gegenseitig, nur leider nicht alle, denn in Sachsen wird das Werkzeug auch "Schmieche" genannt, das Wort lässt sich einfach schöner sächseln als Zollstock.
Amtlich korrekt dürfte das Wort "Gliedermaßstab" sein, klingt jedenfalls sehr nach "Postwertzeichen". Der Sohn einer Bekannten von mir nennt das Ding schlicht nur "die Messe", das hat er vom polnischen Handwerker, der ihnen die Wohnung schwarz ausgebaut hat (sehnse, det is Balin!)

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