Das Telefon klingelt. Jemand sucht einen Übersetzer. Nach einigen Minuten ist klar, dass er was andres sucht: Eine Dolmetscherin oder einen Dolmetscher.
Die Liste derer, die diese Berufe verwechseln, ist lang. Vor etwa zwei Jahren ist das selbst dem "Spiegel" unterlaufen. Und die Verwechselung liegt nahe.
Beide können hervorragend Sprachen. Beide sorgen dafür, dass am Ende mehr Leute verstanden haben, worum es in der anderen Sprache geht. Übersetzer sitzen dabei am Schreibtisch, bestenfalls umgeben von Wörterbüchern, surfen wie die Weltmeister auf der Jagd nach neuen Worten, feilen, schicken sich unter Kollegen Fassungen hin und her, gehen auf Messen und sammeln dort eichhörnchenfleißig, wenn sie Texte über Filmvorführgeräte übersetzen müssen, alles, was sie darüber finden.
Das machen die Dolmetscher genauso. Nur: Was er oder sie am Ende "liefert", ist eben gesprochene Sprache. Und noch eine Übereinstimmung gibt es. Dolmetscher und Übersetzer sind wie Wein; es dauert eine Zeit, bis sie gut werden. Und die billigen unter ihnen verursachen am Ende Kopfschmerzen.
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