Willkommen auf den Blogseiten einer Sprachmittlerin. Wie wir Konferenzdolmetscher, Begleitdolmetscher, Flüsterdolmetscher, Verhandlungsdolmetscher ... und auch Übersetzer arbeiten, beschreibe ich hier, stets unter Wahrung dienstlicher Geheimnisse.
Erlkönig, le roi des Aulnes, heißt eine berühmte Ballade von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahre 1782. Nach diesem Gedicht (oder nach dem gleichnamigen Roman von Michel Tournier) wurde einst ein Buchladen im 6. Arrondissement der französischen Hauptstadt benannt, in dem ich Herbst 1987 den Dramatiker Heiner Müller kennengelernt habe.
Aber hier soll's jetzt nicht um berühmte Dichter und Texte gehen, das Thema meines Sonntagsbildes sind Autos. Autos, die noch keiner kennt und die, bevor sie auf den Markt kommen, in Paris in einer Halle stehen inmitten von Wagen der gleichen Kategorie. Ein deutscher Autohersteller hat die Fahrzeuge und uns Dolmetscherinnen einfliegen lassen, um sie möglichen Kunden zu zeigen. Ein Erlkönig, das ist in diesem Zusammenhang der Prototyp eines Wagens, der sich in der Entwicklung befindet.
Autos sind nicht gerade meine Spezialität. Aber wir Dolmetscher fummeln uns in so manches Themengebiet hinein. Problematisch war bei dieser Arbeit aus dem Bereich der Marktforschung, dass wir die Autofahrer bei ihrer Besichtigung der verschiedenen Typen hören, aber nicht sehen konnten. So entstand über drei Tage Marktforschung das Bild meines eigenen Erlkönigs, der Vermischung aller vorgestellten Typen mit ihren gesammelten Ausstattungsmerkmalen.
Viel Spaß beim Autogucken (Bild anklicken und damit in einem neuen Fenster öffnen, so wird es größer!) Ich habe mich damit im Berufsalltag zwar weit vom ersten studierten Fach entfernt, der Literaturwissenschaft, aber irgendwie hat das Ganze doch was von konkreter Poesie. Womit der Kreis geschlossen wäre.
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Foto: C.E. (In einem extra Fenster aufge-
rufen, lässt sich das Bild vergrößern)
3 Kommentare:
Caro, Caro, man merkt, dass Du keinen Führerschein hast, Bodenheftung --- ich dachte, das ist keine Faden- oder Klebeheftung, sondern Bodenhaftung! Nix für ungut und lass' Dich nicht ärgern ;-)
G.
Stimmt schon, aber ich lese -heftung, ja doch, ist geschmiert. Ich glaube mich verschärft zu erinnern, dass Haftung gemeint war. Ohne Gewähr und mit dem Ausdrucke meiner vorzüglichen usw., C.
C'est de la poésie concrète, ma belle !
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