Montag, 11. Februar 2008

Noch ein Berlinaletag

7.30 Uhr: Wecker, wenig später Frühstück mit den Logiergästen, die mich auf den neuesten Stand bringen (Filmkritiken, Parties, Medienpolitik, ein wenig Klatsch).
9.00-11.45 Uhr: Vorbereiten von Filmdialogen, Übersetzungen von gestern gegenlesen lassen, Reden lesen, teilweise übersetzen (lassen), Ministerreden werden gern bis zum letzten Augenblick geändert, aber dann hab ich wenigstens eine geschliffene Grundlage.
12.15 Uhr: Ankunft im Festivalpalast, verspätet beginnt der zweistündige Film “Kirschblüten” von Doris Dörrie, den ich simultan (und ohne Ablösung) ins Französische dolmetsche.
14.50 Uhr: Die Pressekonferenz (PK) im Grand Hyatt beginnt auch mit Verspätung. Ich sitze mit Kerstin in der Kabine, dolmetsche die PK mal nicht alleine, weil ich gleich weiter muss
15.30 Uhr: Im Pressebüro, einige Räume weiter, bekomme ich Hilfe, die Redentexte werden ausgedruckt. Wenige hundert Meter muss ich gehen, dann ...
15.40 Uhr: Ankunft im Kaisersaal am Potsdamer Platz, noch ist kaum einer da. Nur eine Dame vom Ministerium drückt mir die erneut geänderte Rede von Minister Neumann in die Hand. Ich ändere. Begrüße Leute, denn seit Jahren kenne ich viele Teilnehmer aus den verschiedensten Arbeitszusammenhängen (Medien, Festivalarbeit, Uni).
16.00 Uhr: Mademoiselle Jeanne Moreau erscheint, Reden auf sie, ihre Antwort, Geschenke, Fotos und dann Häppchen. Sie ist eher trocken, muss rasch weiter zu Interviews. Die verbleibenden Gäste unterhalten sich gut. Wir schmieden Pläne, klären politische Hintergründe. Jobacquise. Die Häppchen machen nicht satt, ich kompensiere mit drei Glas Orangensaft.
17.00 Uhr: Offizielles Veranstaltungsende, ich bin längst schon wieder unterwegs, weil das Event am Ende ‘zerbröselt’ ist. Esse auf dem Weg Notfutter: Fruchtriegel aus dem Bioladen, die übliche Banane.
17.20 Uhr erlebe ich meinen Luxus des Tages, weil ich erschöpft bin: Eine Stunde Pause im Health Spa des Grand Hyatt. Ich trinke viel Mineralwasser, lese, genieße die Ruhe, schlafe dann eine Viertelstunde.
18.30 Uhr: Gang in den Festivalpalast, hoch in den fünften Stock, wo sich die Dolmetscherkabinen befinden.
19.00 Uhr beginnt die halbstündige Zeremonie der Nachwuchsschauspieler shooting stars, die ich zum Teil aus dem Englischen, zum Teil aus dem Deutschen simultan dolmetsche (den Ablaufplan hatte ich gegen Mittag erhalten). Dann zwei Stunden Film, der gleiche von Pressevorführung und -konferenz.
22.00 Uhr: Mit Freund in der Max-Bar an der Alten Potsdamer Straße essen, Quattro stagione. Ich merke, wie ich Schwierigkeiten habe, die unterschiedlichen Richtungen der jeweiligen Sprachen auseinanderzufühlen. Vokabeln und Grammatik vertun sich immer mal wieder. Ich rede nicht viel.
23.00 Uhr - jetzt!: Mailcheck, der Berlinale-Special auf Radio Eins mit Knut Elstermann beginnt. Manchmal dolmetsche ich auch für diese Sendung ... aber heute nicht.
23.30 Uhr: Erst Taxi, dann Tagesausklang bei der Premierenparty eines Films, bei dem ich letztes Jahr als Dolmetscherin mitgearbeitet habe.
00.30 (ca.): Taxi nach Hause. Schlafen, mindestens acht Stunden.

Keine Kommentare: