Bonjour auf meinen Weblogseiten! Ich bin Konferenzdolmetscherin und arbeite hauptsächlich mit Französisch und manchmal auch mit Englisch, wobei Deutsch meine Muttersprache ist. Der Beruf ist voller Stressmomente. Auch ein Schnellstart von null auf hundert plus anschließender Vollbremsung ist Stress. Der Umgang damit will gelernt sein. Der Hintergrund zur Lage ist übrigens mal wieder die KI.
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Spätschicht mit ehrenamtlichem Dolmetschen |
Unterschiedliche Textvarianten eines zu übersetzenden Textes zu prüfen und dabei Unstimmigkeiten festzustellen, sowas macht keinen Spaß. Der Ausgangstext, der das Original sein soll, klingt stellenweise komisch, ist unlogisch, weist irritierende Unregelmäßigkeiten auf. Ich probiere "Übersetzungs"software aus. Hierbei beschränke ich mich auf Irritierendes aus zwei Absätzen; der Text unterliegt ja dem Urheberrecht, bei der Online-Textverarbeitung ist ja erstmal nichts geklärt bzw. nicht überprüfbar.
Und ich habe prompt einen Treffer. Der vermeintliche französischsprachige Originaltext scheint auf Englisch geschrieben worden zu sein. Wer macht sowas und warum? Ich telefoniere mit der Produktionsfirma. Einen halben Tag später habe ich die Antwort im Mailbriefkasten: Der Autor hat in der Tat lange in den USA gelebt und ein nordamerikanischer
Script doctor hatte hier seine Finger im Spiel.
Das Buch ist gut. Die Angaben, die der Urheber gemacht hat, werden jetzt gründlicher geprüft, denn es ist unklar, wer hier noch mitgeschrieben hat, es geht auch hier um Urheberrechte. Mal sehen, wie es ab Montag weitergeht.
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Foto: C.E.
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