Herzlich willkommen! Hier bloggt eine Dolmetscherin. Was
Konferenzdolmetscher und Übersetzer machen, wie sie arbeiten, wie sie
leben, ist hier seit 2007 regelmäßig Thema. Corona hat auch in meiner
Branche alles bös durcheinandergewirbelt, das Jahr 2020 auch sonst einiges
verbockt. Mit viel Engagement und Phantasie halte ich dagegen.
"Simultanzeichnung" |
In unserer Krisenzeit ist es neben einer festen Tagesstruktur wichtig, sich regelmäßig etwas Gutes zu tun, feste Termine mit sich selbst festzulegen, bei denen es oft auch nur um Genussvolles geht.
Ich genieße das Lesen von Büchern, ich mag Kunst, Autorenlesungen, gute Filme, aber auch Seminare, an denen ich teilnehme und die mich vor neue Herausforderungen stellen.
Damit meine Bildschirmzeit nicht durch die Decke geht, entzerre ich die Arbeits- und Freizeittermine online. Auch gemütliches Zusammensitzen mit Freunden und Familie wird in den nächsten Monaten zum Großteil mit Interface stattfinden müssen. Ich besetze also die sonst mit "Beruf" belegten Känäle positiv, nutze jetzt mein privates Tablet nun auch für Onlineevents.
Gestern Abend durfte ich meinen Namen in Spiegelschrift schreiben, dann auf dem Kopf stehend, dann die Spiegelschrift auf dem Kopf stehend, dann habe ich geklebt, geschnitten, geschoben, beobachtet und skizziert.
Das Berliner Bauhaus-Archiv veranstaltet derzeit seine museumspädagogischen Events und etliches mehr online. Das Team war für Corona bestens gerüstet, denn aufgrund von Bauarbeiten war der Schritt ins Netz schon länger geplant. Gestern hatte ich das Vergnügen und die Ehre, an einer dreistündigen Einführung zum Vorkurs im Bauhaus Weimar (später Dessau) teilnehmen zu dürfen.
Entwickelt 1921 |
Mein Vater hatte damals von einer Dienstreise einen Reprint einer Publikation über den Vorkurs mitgebracht, so dass ich in meiner kargen Freizeit etliche Übungen dieser künstlerischen Grundlagenarbeit gemacht habe.
Gestern abend habe ich mein Gehirn erneut herausgefordert, und zwar, das lässt sich ahnen, mit Farben.
Das Frauenbild oben entstand simultan mit zwei Buntstiften. Ich hab wieder mal vergessen, dass die Augen tendenziell in der Mitte des Kopfes sitzen, durch die Haare übersehen wir das meistens. Mehr Vorschläge siehe Bauhaus-Werkblätter sowie das letztes Jahr erschienene Übungsbuch original bauhaus (Hg. Nina Wiedemeyer, Friederike Holländer, Link hier). Jetzt noch etwas bauhaus yoga, dann darf ich einen Aufsatz übersetzen.
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Illustration: C.E. und Johannes Itten (Commons)
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