Willkommen auf meinen Blogseiten aus der Arbeitswelt. Wie Dolmetscher und
Übersetzer arbeiten, ist oft nicht gut bekannt. Seit die Pandemie
ausgebrochen ist, hat sich unsere Arbeit verändert.
Konferenzdolmetscher ohne Konferenz sind wie Fische ohne Wasser. Das gilt auch für Dolmetscherinnen.
Da stimmt was nicht |
⊗ Telefonwerbung. "Herzlichen Glückwunsch, Sie sind unser Gewinner ...!" trötet eine zwangsfröhliche Fanfarenstimme "vom Tonband" und knallt mir heftig ins Ohr. Kam solcher Telefonspam früher auch so oft vor? Oder kriege ich das erst seit der Coronakrise mit? Und warum machen die das überhaupt, wir stehen doch auf der Robinsonliste?
⊗ Ein Schornsteinfeger, der ständig meine "Feuerstätten" anschauen will, obwohl die Therme vor kurzem professionell gereinigt wurde und alle anderen Feuerstätten vor 25 Jahren stillgelegt worden sind. Der Termine nicht abspricht, sondern erteilt ... und der mich immer in Quarantäne heimzusuchen wünscht.
⊗ Marketingpost, die mir Beratung in Sachen Inklusion anbietet und betont, wie geeignet ihr Programm, das von den Coronahilfsgeldern mit 4000 Euro ohne Eigenbeteiligung gefördert wird, sich doch für Frauen eigne. Klar, mehr als die halbe Welt muss in die Minderheitengesellschaft inkludiert werden, komplett richtig. Inklusion hatte ich immer anders verstanden. Hier klingt es so wie "Frauen und andere Behinderte".
⊗ Rettungsprogramme, die offenbar vor allem Konzerne, Beratungsfirmen und Steuerberater fördert, und bei Dolmetscherinnen, die oft für regierungsamtliche Stellen arbeiten, abwinkt mit der Begründung, dass deren Auftraggeber ja nicht pandemiebedingt geschlossen worden seien. Hm, die Ministerien wissen selbst, welche Freiberufler sie sonst über welche Projekte beschäftigen und dass da gerade nichts läuft. Oder ist die hausinterne Kommunikation dermaßen schlecht?
⊗ Rettungsprogramme, in denen die kleinen Wörtchen "Umsatz" und "Gewinn" nicht unterschieden wird. Moment, das ist doch Stoff jeder achten Klasse einer höheren Handelsschule mit Realabschluss oder so? Hausinterne Kommunikation, die Zweite: Warum hat das niemand verhindert? Und bleibt es dabei, oder werden wir als Gesellschaft die planmäßige Fehlallokation von Hilfsgeldern zulassen, nur damit irgendein Politikmensch sein Gesicht nicht verliert?
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Foto: Archiv (2008)
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