Wie Dolmetscher arbeiten, können Sie hier mitlesen, denn hier
bloggt eine Konferenzdolmetscherin. Mein Arbeitsplatz war früher zu 80
Prozent das eigene Büro oder die Bibliothek, jetzt bin ich bei 98 Prozent. Der Weg in die Betriebsküche ist nicht weit.
Thema Lernposter. Die Küche hat einen Neuzugang: Ein Poster zu Vitaminen, Mineralien in Obst und Gemüse, das perfekt unter den Schrank neben dem Herd passt. Ich liebe solche Lernposter und bedauere fast, dass es nicht auf Englisch ist.
Altbauküche ohne Normmöbel |
Ich möchte nicht erleben, wie es einer Verwandten von mir erging, im hohen Alter eine Lactoseallergie entwickeln. (Wir Menschen sind sicher nicht geboren zum regelmäßigen Verzehr von Produkten aus Drüsensekreten der Wiederkäuer.)
Wer seinen Lieben zum Jahresende etwas schicken möchte, bedenke: Unsere Regierung hilft vielen Menschen, die in der Pandemie nicht regelmäßig Geld verdienen können. Dieses Geld stammt aus Steuern. Meine Kaufempfehlung daher ist, die Big Player, die sich vor den Steuerverpflichtungen drücken, zu vermeiden. Also: Buy local.
Und dann finde ich im Webshop aus meiner Nachbarschaft, der mein Lernposter und andere Plakate mit den schönen Namen "Lebenswurzeln" vertreibt, es gibt auch welche zu saisonalem Gemüse, Yoga, Meditation etc., eine englische Version meines Mineralienposters. Vorfreude!
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Foto: C.E. (Die Lichtinstallation ist provisorisch)
6 Kommentare:
Der Satz: „Unsere Regierung hilft vielen Menschen, die in der Pandemie nicht regelmäßig Geld verdienen können. Dieses Geld stammt aus Steuern“ ist (leider) komplett falsch. Die Corona-Hilfen werden mit sog. Fiat-Geld bezahlt. Das ist Geld, das die Regierung „einfach so“ aus der Not heraus druckt und verteilt, ohne dass dem irgendein Gegenwert gegenübersteht, denn anders wäre das viele Geld in so kurzer Zeit nicht zu beschaffen. Ähnliches hatte der Staat übrigens bereits vor ca. 100 Jahren angesichts der Großen Weltwirtschaftskrise gemacht. Wie das ausgegangen ist, in hinlänglich bekannt.
Fiatgeld, klar. Etliches kommt davon sicher auch über die Steuern, anderes kommt am Ende über Steuern wieder rein.
Sie winken mit der Weltwirtschaftskrise, verstanden.
Was wäre Ihrer Meinung nach die Alternative?
Bei jedem Haus- oder Wohnungskauf wird das Geld von der Bank "geschaffen", das die Käufer dann nach und nach abbezahlen. Unser Geld ist seit den frühen 1970-ern nicht mehr mit Gold oder Dollar gedeckt.
Das ist richtig. Das Problem an der jetzigen Situation ist, dass diese unglaublichen zusätzlichen Geldmengen in so kurzer Zeit nicht ohne Konsequenzen auf unser aller Leben bleiben können. Trotz der Wirtschaftskrise sind die Immobilienpreise munter weiter gestiegen. Unter anderem dort fließt das überschüssige Geld hin. Das nennt sich Inflation. Eine Lösung habe ich auch nicht. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Wirtschaft gar nicht erst so herunterzufahren, denn davon profitieren die GAFA ganz extrem und die kleinen Händler und Mittelständler leiden wie nie zuvor. Dabei sorgen Letztere doch für 80 % des Steueraufkommens in diesem Land! Und die Hilfspakete, die sie retten sollen, stammen wie gesagt keineswegs aus Steuergeldern. Das kann nicht mehr lange gutgehen :-(
Dass die GAFAM enorm profitieren, ist nichts Neues. Dass die aktuelle Situation das stark befördert, sehen alle. Die Sache laufen zu lassen war aber auch keine Option. Überforderte Krankenhäuser und Rehakliniken (Spätfolgen), Triage, Menschen, die lange arbeitsunfähig sind, andere, die sterben (auch junge und gesunde Menschen, siehe die Todesraten unter Ärztinnen und Pflegern) ... dann geht die Wirtschaft erst recht in die Knie.
Dass die Inflation im Immobilienbereich stattfindet, sehe ich auch, haben wir seit der letzten großen Krise, 2008. Und jetzt?
Geld ist da, und ich meine hier nicht die aus dem Nichts geschaffenen Mittel. Es geht doch immer darum, wer wie hoch besteuert wird. Wir sollten diese Krise als Chance für mehr Gerechtigkeit nutzen. Dann müssen wir weder die Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts an die Wand malen noch andere Untergangsszenarien heraufbeschwören.
Der ungezügelte Kapitalismus ist doch nur eine große Schimäre, denn er zerstört in letzter Konsequenz die Lebensgrundlagen der menschlichen Spezies. Wann, wenn nicht jetzt, können die Staaten hier einigermaßen einheitlich vorgehen? Wann, wenn nicht jetzt, können die staatsübergreifenden Institutitionen die Forderungen aufgreifen, die diesbezüglich auf der Straße vor allem von den jungen Generationen gestellt werden?
Gruß, Bine
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