Dienstag, 24. November 2020

COVIDiary (205)

Herzlich will­kom­men! Hier bloggt ei­ne Dol­met­sche­rin. Meine Sprachkenntnisse (Französisch, Englisch) trainiere ich täglich, sogar während der Coronapandemie, in der ich Zeit fürs Auf- und Umräumen habe. Dabei berge ich Schätze.

Bei der groben Durchsicht eines alten Notizblocks, auf dem noch einige Seiten frei waren, ich fand ihn in einer selten genutzten Hand­tasche, fallen mir die al­ler­ers­ten Notizen ins Auge. Ich hatte sie gemacht, als ich in einem Münchener Luxus­ho­tel auf einen Einsatz gewartet habe. Das war vor anderthalb Jahren — in einem an­de­ren Lebens­ab­schnitt.

Beim Dolmetschen ist Systematik nützlich
Ich weiß noch wie gestern, wie ich damals der Begleit­person eines VIP erklärt habe, wie wir arbeiten. Wir müssten, sagte ich damals, hochkon­zentriert sein und gleich­zei­tig locker­lassen. Das Gegen­über strahlte und meine, dass dies als Rezept für gelin­gendes Leben taugen würde. Darauf­hin habe ich mir die Formulierung auf­ge­schrie­ben, wohl wissend, dass ich sie nach dem an­ste­hen­den Dolmetsch­ein­satz vergessen haben würde.
Genauso geschah es dann, daher heute die­ser Nachtrag. Und ja, ich sehe mein "Alt­pa­pier" durch. Das Wichtige kringele ich ein und markiere die Seite mit einem fet­ten Eselsohr, meist um für später sel­te­ne Vo­ka­beln oder Über­setzungs­trou­vail­len zu si­chern.

Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz. Sogar in Zeiten von Corona.

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Foto: C.E.

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