Montag, 6. Februar 2017

FGM

Will­­kom­­men beim ersten Blog Deutschlands aus der Dol­­met­­scher­­ka­­bi­ne. Ich ar­bei­te in den Be­­rei­­chen Wirt­­schaft und Po­li­tik, So­ziales und Kul­tur. Manch­e Jobs sind nicht einfach, weil die Themen belastend sind. Heute: Rückblick auf einen Termin vor mehr als drei Jahren.

Heute ist der internationale Tag gegen Genitalverstümmelung (FGM). Es ist mir un­ver­ständ­lich, dass diese grau­same Praxis nicht längst überwunden ist. Alle elf Se­kun­den wird irgendwo auf der ein Mädchen beschnitten, jedes dritte stirbt nach dem Eingriff, viele leiden lebens­länglich an den Folgen. 2013 schrieb ich hier und hier darüber.

Damals habe ich für eine junge Patientin aus Afrika ge­dol­metscht, die in Berlin be­han­delt worden ist.
Die damals 19-jährige Inab war eine der ersten Patientin­nen des von Waris Dirie in Berlin gegründeten Desert Flower-Center. Dank Spenden wird hier auch mittellosen ge­ni­tal­ver­stümmelten Frauen ge­hol­fen.

Hier wurde ein TV-Beitrag über die junge Frau produziert. Wichtig war, dass ich sehr schnell eine gemeinsame Basis mit Inab finden konnte.

Dolmet­schen ist in solchen Momenten auch kul­tu­rel­le Vermittlungs­arbeit zwischen den Ge­schlech­tern und den Kulturen, zwischen einem jungen Menschen mit trau­ma­ti­schen Erfahrungen und nicht mehr ganz so jun­gen, ohne le­bens­be­droh­li­che Erleb­nisse auf­ge­wach­sen­en West­eu­ro­päern.

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Fotos: C.E.
Wie Sie spenden können, steht hier.

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