Mittwoch, 6. Januar 2016

Sinn(lichkeit)

Welcome, bienvenue, hier bloggt eine Dolmetscherin und Übersetzerin über ihren Berufsalltag. Meine Sprachen sind Französisch (als Ausgangs- und Zielsprache) und Englisch (Ausgangssprache).

Eis auf dem Kanal, Schnee darauf und auf den Dächern, den Wegen und der Eiffelturmminiatur zwischen den Blumentöpfen aus Ton
When I look out of my window
Gestern Abend: Listening to BBC ... It's Twelfth Night ..., the eve of Epiphany, der Vorabend von Dreikönige, einem Fei­er­tag in Teilen Eu­ro­pas und den USA. Da­mit geht die tra­di­tion­el­le winterliche Ru­he­zeit, die wir mit Familie und Freun­den verbringen, zu En­de.
Ich kannte den Begriff nur als Originaltitel eines Shakespearestücks, das sich na­tür­lich auf diese Zeit bezieht, wir haben das Stück vor dem Abitur inszeniert, es ist "Was Ihr wollt" auf Deutsch, La nuit des rois auf Französisch.

Berlin ist wie leergefegt, die Autos fahren langsam, offenbar sind viele zum Ski­ur­laub weg.

Zwischendurch darf ich bei einem Projekt mal kurz was sortieren. Ich komme von der Grobstruktur zum Erkennbaren, dann erst zu den Fein­hei­ten. Ideen aufräumen mag ich sehr. Das Gegenüber wundert sich über mein Tempo und die Klarheit. Er hat mit Design zu tun. Ich finde Dolmetschen und Gestalten sehr verwandt: Es geht um den Blick aufs Wesentliche, die Details sind später dran.

In einem anderen Kontext ergänzt ein anderer Designer: "Erst geht es um den Sinn, dann um die Sinnlichkeit."

So mag ich die Arbeit. Und wenn ich nicht das Gefühl haben muss, dass ich nur in den berühmten zwölf Nächten so unverstellt sein darf, wie ich es im Kreise der Lieb­sten sein darf.

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Foto: C.E.

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