Deutlich kleiner als ein Flaschenöffner |
In Frankreich ist ein gadget nicht zwangsweise ein ausgereiftes Produkt, es kann mit einem Scherzartikel verwandt sein. Ich habe das Gefühl, dass auf Englisch der Wert des Objekts etwas stärker wahrgenommen wird; so kann ein Smartphone durchaus the gadget genannt werden.
Mein Kunde ist übrigens Amerikaner und Franzose zugleich. In der Kreuzberger Ohlauer Straße habe ich für sowas mal das schöne Wort Pinökel gelernt, so hieß dort mal ein Laden für Gimmicks, Gadgets oder eben Pinökels. Der Begriff stammt aus Ostwestfalen und Norddeutschland, Pinökels dürfen gerne klein und ansteckbar oder nadelähnlich sein, das Wort the pin steckt schon drin.
Wo ich gerade mal bei den komischen Benamsungen seltener Objekte bin: In meiner Familie tragen zerbrechliche unidentified non-flying objets (UNFOs), genauer: allerlei Glastuben, Porzellandingselchen und Reagenzgefäße, den unvergleichlich schönen Namen "Emilapparat". Das kommt von dem Vorfahren, der eigentlich die Chemiefaser hätte erfinden sollen, sich dann aber blöderweise im Ersten Weltkrieg totschießen ließ.
Im alten Familienhaus wird aus dem Chemielabor im Keller ab und zu so ein [Jokerwort Ihres Wunsches einsetzen] an die Oberfläche bzw. die oberen Geschosse hochgespült. Und der Reichtum der Sippe, den ein gewisser nach einer heute vergessenen Stoffart so apostrophierte Marquis Bombassin einstmals begründet hatte, wurde durch das Textile im 20. Jahrhundert nicht vergrößert. Aber das ist eine andere Geschichte.
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