Bonjour, hello und salut ... auf den Seiten dieses Blogs. Hier schreibt eine Dolmetscherin und Übersetzerin über ihren Alltag in Berlin, Paris, Köln und dort, wo sie gebraucht wird. Ich bin Teil eines Netzwerks von Freiberuflern.
Die Kollegin in Berlin möchte sich darauf vorbereiten, für einen deutschsprachigen TV-Sender französische Berichterstattung aus den Alpen, Pressekonferenzen und ähnliches zu verdolmetschen. Sie würde sich darauf gerne zuhause vorbereiten (wie wir das immer machen) und sucht aktuelle Informationen aus dem Rundfunk.
Wie leider so oft streiken etliche Redaktionen von Radio France, Hörfunk kann also vernachlässigt werden. Beim Versuch, in Berlin übers Internet TV-Nachrichten zu sehen, werden dann gerne Bilder wie dieses angezeigt:
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Darstellung in Berlin |
Zweite Möglichkeit: Erst läuft ein Werbefilm, der immer dann blockiert, wenn "in der Zwischenzeit" ein anderes Fenster geöffnet wird, der also angesehen werden
muss, worauf die TV-Nachrichten des Vorabends (und nicht der Mittagsausgabe) erscheinen. Das ist alles schrecklich retro und folgt dem Weltbild mit innereuropäischen Grenzen und unterschiedlichen Länderwährungen! (Wenn sich Dolmetscher aufregen, dann vorsichtig.)
Kurzfristige Umgehung: Über Skype bekommt die eine Kollegin Einblick auf den Bildschirm der anderen Kollegin, die sich in Paris aufhält, die dann aber selbst nicht am Rechner weiterarbeiten kann.
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Darstellung in Paris |
Diese Formen der Arbeitsbehinderung sind auf jeden Fall alles andere als spaßig. Was macht die nicht so technikaffine Sprachdienstleisterin? Jemand in ihrem Umfeld müsste einen ihrer Webbrowser so abändern, dass die IP-Adresse eines französischen Proxy-Servers angezeigt wird. Mit einem anderen Browser ließe sich dann weiterhin Programm aus dem Erstland empfangen. Aber kann das jemand? Und ist das auch legal? Muss die Vorbereitung der Kollegin in den nächsten Tagen darunter leiden?
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Illustrationen: France 2 (verändert)
#4U9525
2 Kommentare:
Liebe Caroline,
reist Du in die Provence? Ich habe gehört, dass dort schon jetzt 40 Dolmetscher tätig sein sollen.
Diese Geschichte macht mich sehr traurig. Dass das Flugzeug AirBUS heißt, erzählt schon viel über die nahezu alltägliche Beiläufigkeit, mit der Ihr Dolmetscherinnen es regelmäßig nutzt - und andere international Tätige auch.
Meine Gedanken sind bei den Kindern, Eltern, Geschwistern und anderen Verwandten und Wahlverwandten und Kollegen der Verunglückten.
Haltet die Ohren steif und auf bald,
herzlich,
Bine
Danke, großes Binchen,
für Deine Worte und Grüße. Ich bin auch seit Tagen in schweren Gedanken und Trauer zuwege.
Nein, nicht nach Südfrankreich geht's, dort dolmetschen dem Vernehmen nach überwiegend Laien, Deutsch- und Spanischlehrer, hoffentlich gut psychologisch betreut, das ist für ungeschulte Helfer alles nicht ohne. Und ich hab heute nur à la télévision so einiges gesehen, auch eine Dolmetschkollegin beim Politikerbesuch auf der Alpenwiese, eine echte, die gut auf den Punkt geprochen hat.
So, rasch weiter im Text bzw. ins Federkinolektorat ;-)
Dir und den Jungs alles Gute und bis die Tage!
Herzlich,
C
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