Bienvenue und willkommen! Sie lesen hier Notizen aus dem Sprachmittlerberufsalltag. Als Dolmetscherin und Übersetzerin arbeite ich in Paris, Berlin, Toulouse, Köln und überall dort, wo ich gebraucht werde. Mein Sonntagsbild stammt aus Paris, wo ich vor einer Woche war.
Wir fahren über la Place du Trocadéro, wir sind in Paris, ein nasser Märztag. Ein deutscher Mitfahrer sagt "der Place du Trocadéro", was mir in den Ohren wehtut, genauso wie "das Maison de France", auf Französisch ist maison (Haus) nun einmal weiblich, also la maison. Ja, ich weiß, der Artikel wird nach der Zielsprache angeglichen, aber ich fühle mich als Dolmetscherin immer wie 'zwischen Baum und Borke', wenn ich diese Regel beherzige.
Seit 1918 lautet der Platzname länger, la Place du Trocadéro-et-du-11-Novembre, nach dem Datum, an dem der Erste Weltkrieg zuende ging. Südlich, in Richtung Esplanade du Palais de Chaillot, reitet Marschall Ferdinand Foch (1851-1929) auf das Stadtinnere zu. Im Palais de Chaillot habe ich in meinen Studententagen einen Großteil meiner Filmbildung erhalten, denn dort war damals die Cinémathèque française beheimatet.
Und auch die Filmhochschule La Fémis saß einst dort. Für sie habe ich, selbst noch Studentin, Studentenbegegnungen gedolmetscht. Manchen Berliner Nachbar kenne ich aus dieser Zeit — das war sogar noch vor der deutschen Wiedervereinigung. Zu nennen ist Matl Findel, der als Fotograf heute oft mit Unschärfen arbeitet. Ça ne nous rajeunit pas, sagen in solchen Momenten die Franzosen gerne, das macht uns jetzt nicht gerade jünger!
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Foto: C.E., hier noch ein Alltagsbild von
Matl von Mitte März 2006: klick!
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