Donnerstag, 4. Dezember 2014

Kintopp

Guten Tag oder guten Abend! Hier bloggt eine Berliner Spracharbeiterin.

Kino hinter fensterarmen Wänden
Mein direktes Hauskino, das Moviemento, wurde gerade vom Publikum zu einem der beliebtesten Kinos Europas gewählt und in einem Atemzug mit der Cinémathèque française in Paris und der Cinematek  in Brüssel ge­nannt! Eine Liste der 25 tollsten Kinos in Europa gibt es hier bei "spotted by locals": klick!

Ein gewisser Gastwirt mit dem Namen Alfred Topp hat hier vor Urzeiten Kino gemacht, das Wort "Kintopp" soll darauf zurückgehen. Die Quellenlage ist al­ler­dings nicht gesichert, das "Ety­mo­lo­gi­sche Wörterbuch der deutschen Sprache" (Klu­ge/Götze) nennt diese Geschichte bislang noch als einzige Quelle.

Diese Namensübertragung geschah wohl irgendwann um 1907, damals wur­de das Lichtspieltheater im Obergeschoss des neu erbauten Wohn- und Ge­schäfts­hau­ses eingerichtet. Damit ist es eines der ältesten Kinos der Stadt.

Vom Spiegelsaal erzählen noch ältere Semester im Kiez. Die billigen Plätze lagen nämlich hinter der Leinwand: von dort konnten die Filme spiegelverkehrt be­trach­tet werden.

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Foto: C.E.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Oh, wie schön. Meine Großmutter hat noch Kintopp gesagt (die lief auch "auf dem Damm"). Als fellow Moviemento lover werde ich diese Ursprungsgeschichte ab sofort ganz einfach felsenfest glauben.

Susan (die mit deinem Schreibtischstuhl und dem Wörterbuch-Kommentar)

caro_berlin hat gesagt…

Liebe getreue Leserin, was für eine schöne Geschichte, wenn die Ahnen in uns durch besondere Worte weiterleben! Und ich glaube die Kintopp-Geschichte auch mit.

Herzliche Grüße, nun nicht mehr in die Nachbarschaft,
C