Sommerzeit, Ferienzeit — wir sind schon wieder in Berlin, und zufällig treffe ich Kollegen von früher auf der Straße, die sich in der deutschen Hauptstadt erholen. Heute Anne, eine Cutterin aus Paris mit ihren zwei Töchtern, sie und ihr Freund haben bis vor zehn Jahren in Berlin gewohnt, Sonntag Nathalie, eine französische Produktionsleiterin, mit der ich vor ähnlich langer Zeit mal in Paris zusammengearbeitet habe.
Nathalie und ich kommen bei einem Eis und mit Blick auf die Sonntagsflaneure ins Gespräch. Überfliegen im Geiste die Szene: Welche Filme, Köpfe, Ideen beschäftigten uns in letzter Zeit, was war bemerkenswert. Irgendwann kommen wir auf die eigene Arbeit zu sprechen. Ach so, ich würde auch Drehbücher übersetzen, das wäre ja gut zu wissen, sagt die frühere Kollegin. Ob ich denn auch jemanden kennte, der ins Deutsche übersetzen würde, das hätten sie erst neulich gehabt, das Ergebnis sei aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Ich mache eine Pause, setze nochmal an, wiederhole den eben gesagten Satz: "Ich dolmetsche ins Französische und aus dem Französischen, aber ich übersetze nur in meine Muttersprache, ins Deutsche." Ich muss den zweiten Teil des Satzes noch ein drittes Mal sagen, bevor mein Gegenüber den Inhalt begreift.
______________________________
Foto: C. Elias
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen