Montag, 6. Oktober 2008

Kriterien: Dolmetscher in der Film-PR

Stellen wir uns vor, Sie hätten für viel Geld Filmrechte erworben, die Sie nun aus­wer­ten möchten, oder aber Sie wären an der Herstellung eines Films beteiligt gewesen und wünschen sich, dass der Filmstart optimal verläuft. Leider gibt es in unserem Beispiel eine Hürde: Fremdsprachen.

Um diese zu überwinden, suchen Sie Hilfe. Hier eine Checkliste, damit Sie wissen, was Filmdolmetscher für die PR leisten.

Im Vorfeld: Der/die Dolmetscher/in
— hat eine professionelle Ausbildung oder Zusatzausbildung als Dolmetscher ab­sol­viert
— hat einen Arbeitsschwerpunkt im Bereich Film
— fragt nach Material zur Vorbereitung, ggf. auch nach in Deutschland schwer be­schaff­ba­ren früheren Filmen des Filmemacher
— stellt Rückfragen zu Einsatzdauer, Pausen, Anzahl der Einzel- bzw. Fern­seh­in­ter­views
— hat Erfahrung im Dolmetschen von Presseinterviews

Woran können Sie das in der Dolmetschsituation erkennen?
— Der/die Dolmetscher/in verfügt über eine adäquate Notizentechnik, Vor­aus­setz­ung für detailreiche Verdolmetschung
— die Dauer der übersetzten Antworten entspricht grosso modo der Dauer der von den Filmschaffenden gegebenen Antworten
—mdie Übersetzung erfolgt nach einer kurzen Sprechpause, womit saubere O-Töne in der Originalsprache garantiert sind (es sei denn, die Journalisten bäten aus­drück­lich um simultane Übertragung)
— der/die Dolmetscher/in hat eine gute, geschulte Sprechstimme, deren Ver­dol­met­schung ggf. als "Overlay"-Stimme für Hörfunkbeiträge übernommen werden kann (dazu sollte die Stimme nicht so bekannt sein, dass sie einem bestimmten Sender zugeschrieben werden kann)
— die Filmschaffenden klingen in der Übersetzung unterschiedlich — denn eine 19-jährige Berufsanfängerin in der Ausbildung klingt auch im Original anders als ein erfahrener Schauspieler, der z.B. 1944 geboren wurde
— die Damen und Herren von der Presse bedanken sich bei der Dolmetscherin/dem Dolmetscher, bitten möglicherweise um Visitenkarten

Zögern Sie nicht, die Pressevertreter auch später noch nach ihren Erfahrungen zu fragen, z.B. zum Filmstart, ob sich die Übersetzung beim Schreiben der Beiträge als nützlich erwiesen hat. Die Fremdsprache ist der "Flaschenhals", durch den die Information hindurch muss. Nach den vielen Investitionen für Stoff­ent­wick­lung, Dreh, Post, Lizenzankauf, Sprachenfassung und PR sollten Sie nicht an pro­fes­sion­el­len Dolmetschern 'sparen'.

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