Sonntag, 11. April 2021

COVIDiary (287)

Ob ge­plant oder zu­fäl­lig, Sie sind auf den Sei­ten des ers­ten Dol­met­scher­blogs Deutsch­lands aus dem Inneren der Dol­metscherkabine gelandet. Ich arbeite mit den Sprachen Deutsch, Französisch und Eng­lisch. Als Dol­met­sche­rin be­schäf­ti­gen mich oft Themen der Nachhaltigkeit, Ökologie und Ökonomie, so auch im Pri­vat­leben. Sonntagsfoto!

Stuhl, Tisch, Regal, Küchenbank und ein Blumenstrauß
Die Bank im Hintergrund
Corona plus Cocooning = Corooning. Ein Mö­bel hat einen Holzwurm. Ich habe ihn ge­hört. Das hat mich mich an einen Spre­­cher­in­nen­ein­satz erinnert, wo ich für das Werk einer Studentin zwei, drei Te­le­fon­stim­men­mut­ter­sätze einsprechen durfte. Wir saßen bei ihr im WG-Zimmer in Kreuz­berg, kaum lief die Auf­nahme, machte es tock-tock-tock. Stoppte sie das Gerät, war es wieder still. Drückte sie auf "Start": tock-tock-tock. Ge­spens­tisch.

Was haben wir gelacht, als nach langem Su­chen die Quel­le klar war: Ein mediengeiler Holzwurm hockte frustriert im Melk­sche­mel ihres stei­ri­schen Groß­vaters und morste fle­hent­lich nach einem Holz­wurm­weib­chen in der Gegend herum.

Jetzt also unsere Küchenbank! Der Holzwurmtod auf natürliche Weise geht so: Eine Schale mit Eicheln hin­ein­stellen, eine andere drunter. Weil sie so schön weich sind, ziehen Holzwürmer sie dem Holz vor. Ich habe den Inhalt der Schale immer wieder auf den Kompost getan und neue Eicheln angeboten. Das Mehl auf dem Kü­chen­bo­den wurde weniger, dann kam nichts mehr nach. Da hatte ich wohl alle Holz­würmer umgesiedelt.

Nächster Schritt: Wir haben das Möbel umgedreht und Rizinusöl mit einer Spritze in die Löcher gespritzt, das verhindert, dass welche nachkommen. Schließ­lich hat mir mein Lieblings­mensch noch etwas echtes Wachs von den Bienen­stöcken spen­diert, er imkert ja. Als die Löcher ausgetrocknet waren, habe ich kleine Wachs­würs­tchen geknetet, sie in die Wurm­löcher reingeschoben und die Löcher damit "versiegelt".

Vor Corona hätte ich das Möbel in ein Dampfbad gegeben, aber wer weiß, ob die arbeiten, außerdem halte ich die Bar­mittel zusammen, wer weiß, wie lange das noch geht. Sicher länger, als alle annehmen. Ich rechne mit einer langsamen Nor­mali­sierung im nächsten Frühjahr. Bis dann wieder Kon­fe­ren­zen stattfinden wie zuvor, sich die Menschen regelmäßig trauen, auf Bil­dungs­fahrt nach Berlin zu ge­hen, wird es wohl bis Anfang 2024 dauern. Ein Teil wird aus Kosten- und Um­welt­grün­den künftig hybrid durchgeführt werden. Wir müssen unsere Preis­mo­delle über­ar­beiten.

Jetzt muss ich nur die Küchenbank nur weiter beobachten. Und gut hinhören!

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Foto:
C.E.

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